Der Titel der Anthologie war Achtzehn Texte. Was so nüchtern, distanziert und neutral klang, stand tatsächlich in einem ironischen Gegensatz zum Inhalt und war der bedeutendste Akt des literarischen Widerstands während der Militärdiktatur 1967-1974 zugleich: seit dem Staatsstreich 1967 herrschte in Griechenland eine Vorzensur und, dem entsprechend, ein "Autorenstreik"; 1969 wurde jedoch von den Militärs die vorbeugende Zensur aufgehoben - vorausgesetzt, die Publikationen kündigten keine politischen Thesen an. Entsprechend lautete der Titel einer Sammlung mit Texten von achtzehn Autorinnen und…mehr
Der Titel der Anthologie war Achtzehn Texte. Was so nüchtern, distanziert und neutral klang, stand tatsächlich in einem ironischen Gegensatz zum Inhalt und war der bedeutendste Akt des literarischen Widerstands während der Militärdiktatur 1967-1974 zugleich: seit dem Staatsstreich 1967 herrschte in Griechenland eine Vorzensur und, dem entsprechend, ein "Autorenstreik"; 1969 wurde jedoch von den Militärs die vorbeugende Zensur aufgehoben - vorausgesetzt, die Publikationen kündigten keine politischen Thesen an. Entsprechend lautete der Titel einer Sammlung mit Texten von achtzehn Autorinnen und Autoren, die 1970 publiziert wurde und subtil, aber unmissverständlich als erste Publikation während der Diktatur die politische Unterdrückung anklagte. An Repressalien hat es, wie zu erwarten, nicht gefehlt. Der Erfolg aber war so groß, dass gleich darauf zwei weiteren Anthologien publiziert wurden: Neue Texte und Neue Texte II. 1973 gab Danae Coulmas auf Deutsch die Anthologie Die Exekution des Mythos ... fand am frühen Morgen statt heraus, die diese Publikationen als Grundlage hatte.
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Autorenporträt
Danae, Coulmas Danae Coulmas wurde 1934 in Athen geboren. Nach dem Studium der Romanistik, Philosophie und neugriechischen Philologie, das sie 1966 in Hamburg mit einer Dissertation in Romanistik beendete, arbeitete sie als wissenschaftliche Mitarbeiterin am romanischen Seminar der Universität Hamburg. Von 1969 bis 1974 war sie als Redakteurin beim Griechischen Programm der Deutschen Welle in Köln tätig und setzte sich mit Rundfunksendungen und Publikationen in Zeitschriften wie Poetica und Merkur gegen die griechische Militärdiktatur ein. Von 1975 bis 1998 war sie Prässerätin und Kulturrätin der Griechischen Botschaft in Bonn. Sie ist Herausgeberin der Anthologien Die Exekution des Mythos fand am frühen Morgen statt (1973, 1984), Griechische Erzählungen des 20. Jahrhunderts (1991 und 2001) und Griechische Lyrik des 20. Jahrhunderts (2001, beide beim Insel-Verlag). 2001 verfasste sie auch die doppelte Biographie Schliemann und Sophia (Piper Verlag, Taschenbuch 2003 und 2006).
Sie ist außerdem Übersetzerin von u.a. Giorgos Chimonas, Sirana Sateli und Giorgos Seferis.
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