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Heldin der Geschichte ist die 11-jährige Minerva McFearless, die mit ihrem Bruder Max und ihrem Vater Manfred in einem alten Herrenhaus lebt. Das Leben der beiden Kinder nimmt eine jähe Wendung, als sie eines Tages zufällig den wahren Beruf ihres Vaters entdecken: Manfred McFearless ist der letzte Sproß einer Familie von Monsterjägern, die sich der heiligen Aufgabe widmen, die Menschheit vor mordlustigen Monstern zu bewahren. Hinter dem Rücken ihres Vaters widmen sich Minerva und Max heimlich dem Studium der Monster - alles Wissen kommt aus einem Buch, Miss Monstroklopädia genannt, das nicht…mehr

Produktbeschreibung
Heldin der Geschichte ist die 11-jährige Minerva McFearless, die mit ihrem Bruder Max und ihrem Vater Manfred in einem alten Herrenhaus lebt. Das Leben der beiden Kinder nimmt eine jähe Wendung, als sie eines Tages zufällig den wahren Beruf ihres Vaters entdecken: Manfred McFearless ist der letzte Sproß einer Familie von Monsterjägern, die sich der heiligen Aufgabe widmen, die Menschheit vor mordlustigen Monstern zu bewahren. Hinter dem Rücken ihres Vaters widmen sich Minerva und Max heimlich dem Studium der Monster - alles Wissen kommt aus einem Buch, Miss Monstroklopädia genannt, das nicht nur sprechen sondern auch beißen kann. Als Manfred McFearless eines Tages von Zarmaglorg, dem finstersten aller Monster, entführt wird, machen sich Minerva und Max auf, ihn zu befreien.
Autorenporträt
Ahmet Zappa wurde 1974 in Los Angeles als drittes von insgesamt vier Kinder des legendären Rockmusikers und Komponisten Frank Zappa geboren. Er ist Musiker, Schauspieler, Zeichner und Monsterexperte. Zusammen mit seinem Bruder Dweezil hat er mehrere Alben veröffentlicht. Mit seinem Vater Frank schrieb er den Song "Frogs With Dirty Little Limps". Ahmed Zappa spielt in Filmen und Serien mit.
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 09.12.2006

Gramgewässer
Alle meine Monster: Ahmet Zappas lustvolle Albträume

Enorm lustig muß es zugegangen sein bei Zappas zu Hause. Der Vater, ein weltberühmter Rockmusiker und Bürgerschreck, unterstützte seine Kinder schon bei ihren frühesten Schritten im Showgeschäft und bewies dabei ausgeprägten Geschäftssinn. Als seine Tochter Diva mit acht Jahren ein "Sunburn Monster" aufs Papier warf, ließ er die Zeichnung auf T-Shirts drucken und verkaufen. Das Debütalbum ihres sechzehnjährigen Bruders Dweezil wurde auf dem Familienlabel veröffentlicht. Und daß Ahmet, das dritte der vier Zappa-Kinder, an einer Lernschwäche litt und deshalb in der achten Klasse die Schule verlassen durfte, verhinderte nicht seine Karriere als Musiker, Zeichner und "Monsterexperte".

Das Faible für abstruse Kreaturen der Finsternis scheint eine Konstante im Familienleben der Zappas zu sein. Von der Begeisterung für Rollenspiele zeugen auch die skurril inszenierten Fotos, die der prachtvollen deutschen Ausgabe des Buchdebüts von Ahmet Zappa beigefügt sind: Der präsentiert sich im Habit eines Entdeckers, während sein verstorbener Vater den Monsterjäger gibt, der seinen Kopf aus einer Art Monster-Ursuppe streckt.

Die Geschichte erweist sich als roher Eintopf aus geläufigen Albtraummythen. Die Geschichte der Geschwister Minerva und Maxwell, die aus einer Dynastie berühmter "Monsterminatoren" stammen und ausgezogen sind, ihren Vater aus der Gewalt des furchtbaren Zarmaglorg zu befreien, hat man so ähnlich schon oft gelesen. Begleitet werden die Kinder auf ihrem Weg mit Pferdekarren und Piratenschiff durch den Schwärzesten-aller-Wälder, die Gebeingräberwüste und die Gewässer des Grams von einem einäugigen Kojoten mit Zylinder und von Miss Monstroklopädia, einem sprechenden Buch.

Die Erzählung ist konsequent pubertär und so krude wie die angeblich dreihundert Monsterentwürfe, die Ahmet zum Layout beigesteuert hat. Seine Kinderhelden reden altklug und handeln so entschieden, daß sie sich nicht nur gegen Autoritäten wie ihren Vater behaupten, sondern auch den unappetitlichsten Kreaturen jederzeit Paroli bieten. Die in den Erzähltext eingeschobenen phantastischen Monsterbiographien und vor allem die Rezepte, mit denen sich Abwehrmittel gegen das Böse herstellen lassen, zeugen von Interesse an unterschiedlichsten Körperflüssigkeiten. Auch die Folterpraktiken, die in der Erzählung unangenehm lustvoll ausgebreitet werden, empfehlen das Buch nicht unbedingt als Gutenachtgeschichte. Oder man ist schon in jüngsten Jahren einer vom Schlag der Zappas. So heißt es in der Widmung des Buchs: "Für mein zukünftiges Kind. Ich kann es kaum erwarten, dich kennenzulernen und an deinen Füßchen zu knabbern."

ANDREAS OBST

Ahmet Zappa: "Die fabelhaften Monsterakten der furchtlosen Minerva McFearless". Roman. Aus dem Englischen übersetzt von Vanessa Walder. Zeichnungen von Ahmet Zappa. Ravensburger Buchverlag, Ravensburg 2006. 224 S., geb., 16,95 [Euro]. Ab 12 J.

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Süddeutsche Zeitung - Rezension
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 01.12.2006

Dirty Fantasy
200 Monster, und mehr
Ahmet Zappa erzählt die Geschichte von Minerva McFearless und ihrer Familie im Abwehrkampf gegen das Böse
Ein Mutterbild steht im Mittelpunkt dieses Buches, magisch und traumverloren, eine kleine, unvergängliche Erinnerung der Tochter an einen Moment des gemeinsamen Glücks, in dem Geborgenheit und Bangen sich mischen, unter einem geheimnisvollen Mitternachtshimmel, auf der Decke der elterlichen Bibliothek, in der Rockinghorse Lane 1523 in Whistlesqueak. „Sie stand barfuß auf der obersten Sprosse, ließ ihre Augen über den Himmel auf der Decke wandern und suchte nach der besten Stelle, um mit dem Malen zu beginnen. Bemüht, das Gleichgewicht zu halten, stellte sie sich auf die Zehenspitzen, tauchte den Pinsel in die goldene Farbe und streckte den Arm aus. Die Leiter unter ihr schwankte sanft hin und her, während meine Mutter seelenruhig anfing zu malen.”
Was die Mutter malt, sind Sterne und Kometen, für ihre Kinder, das hat sie für Minerva getan, die inzwischen elf ist, und das tut sie für den kleinen Max, zwei Jahre jünger. Die Mutter, die dicht unterm Himmel balanciert, so instinktiv und sicher, wie man es von den Menschen in Kleists Marionettentheater-Aufsatz kennt, die Tochter, die sie bewundert und um sie zittert – das ist nun auch schon einige Jahre her, und kurz nach dem Tag in der Bibliothek ist die Mutter gestorben.
Damit kein falscher Eindruck entsteht: Diese Szene in der Bibliothek ist einer der wenigen sanften, romantischen Momente in diesem Buch, das ansonsten seinem Titel Die fabelhaften Monsterakten der furchtlosen Minerva McFearless voll und ganz gerecht wird. Der Vater Manfred McFearless ist nämlich von Berufs wegen Monsterminator, das heißt, er muss den Menschen beispringen im Kampf gegen Monster aller Art und Provenienz. Ein schmutziger Job ist das, ein gnadenloser, unaufhörlicher Kampf, und als das Obermonster Zarmaglorg und seine Mitmonster eines Tages seine Identität und seinen Wohnort rauskriegen, greifen sie an und entführen den Vater – und schon sind auch Minerva und Max voll in den Kampf verwickelt.
Das Buch stellt sich quer zum aktuellen Fantasy-Boom, zur Lord-of-the-Rings-Euphorie, die alten Edelsagen vom Kampf der Guten gegen Drachen und Monster haben hier jeden romantischen Anflug verloren – dies ist gewissermaßen die Version der Terror- und Irakkriegzeit, geprägt vom Realismus der Horror- und Splatter-News. Ja, es geht drastisch zu in diesem Buch, mit Rotzglocken und Kotze, es wird gepöbelt und verschlungen, verstümmelt und zerfetzt. Und auch die großspurigen Verbalattacken, zu denen die Gegner gern greifen, sind nicht immer leicht zu ertragen. Unterstützung finden Minerva und die Ihren durch die Monstroklopädia, Miss Monstroklopädie, genauer gesagt, denn darauf besteht die Lady – ein dickes Buch voller Monster-Wissen, mit exakten Beschreibungen und Abwehrrezepten, das sich als wirklich packend erweist, es schnappt sich seine Leser und stellt seine eigenen Bedingungen, falls es sich zur Hilfe bereiterklärt.
Der Kampf hat am Ende auch die tapferen Guten affiziert, sie sind von ihren Gegnern manchmal nicht mehr zu unterscheiden: „Ich bin vielleicht nicht mehr menschlich”, erklärt einer, der am Ende erst sein Geheimnis offenbaren wird, „und vielleicht mehr Monster als Mann, aber ich bin kein Feind der menschlichen Rasse. Ich bin kein Feigling, der hilflose Kinder verschlingt und das Fleisch Sterblicher frisst, wie du es tust, Bestie. Ich bin zu etwas Schlimmerem geworden, zu etwas, was du fürchten solltest. Weißt du, um zu überleben, musste ich das Fleisch von Monstern essen, und was ich von dir probiert habe sagt mir sehr zu, Glorgy-Baby . . .”
Der Autor Ahmet Zappa ist der Sohn von Frank, der Musiklegende der Siebziger, und er hat in der Gestalt des Monsterjäger-Urahns seinem Vater ein kleines Denkmal gesetzt. Und unter der grausigen, hoffnungslos anmutenden Wirklichkeit ist eine Hoffnung zu spüren, dass mit einem neubelebten Hippie-Geist auch den Monstern der Garaus gemacht werden könnte.
FRITZ GÖTTLER
AHMET ZAPPA: Die fabelhaften Monsterakten der furchtlosen Minerva McFearless. Aus dem amerikanischen
Englisch von Vanessa Walder. Ravens-burger Buchverlag 2006. 224 Seiten, 14,95 Euro.
Der Klogo ist keineswegs so furchterregend, wie man vielleicht denken könnte.
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Eine Dienstleistung der DIZ München GmbH
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Perlentaucher-Notiz zur F.A.Z.-Rezension

Ganz schön starker Tobak, den der Frank-Zappa-Sohn Ahmet hier vorlegt, findet der Rezensent Andreas Obst. Ganz schön "krude" und wohl eher für Kinder des Schlages Zappa geeignet, scheinen ihm die Geschichten um Monster, die mit allerlei vom Autor selbst entworfenen Illustrationen veranschaulicht werden. Unappetitlich geht es zu, Körperflüssigkeiten werden vergossen, gefoltert wird auch. Es kommt dazu, bedauert Obst, dass die versammelten "Albtraummythen" so sonderlich originell auch wieder nicht sind. Im übrigen macht es nicht den Eindruck, dass dem Rezensenten das alles überhaupt nicht gefallen hat; er staunt nur und will wohl vor allem warnen, dass dies Buch nicht jedermanns Sache sein könnte.

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