Neue Geschichten von Botho Strauß
In seinen hellsichtigen Erzählungen, Wahrnehmungen und Überlegungen geht es immer um den einen, einzigen Augenblick, in dem sich das Leben ändert, die Liebe sich auflöst, die scheinbar stabilen Zusammenhänge verschwimmen. Das hat zumeist unheimliche Konsequenzen. Denn wenn es auch von außen so aussieht, als würden "die Sinne sich wieder aufrichten wie Gras, das man eine Zeitlang niedergetrampelt hat", so bleiben doch winzige Narben zurück, die sich in der Zeit zu seelischen Katastrophen addieren.
In seinen hellsichtigen Erzählungen, Wahrnehmungen und Überlegungen geht es immer um den einen, einzigen Augenblick, in dem sich das Leben ändert, die Liebe sich auflöst, die scheinbar stabilen Zusammenhänge verschwimmen. Das hat zumeist unheimliche Konsequenzen. Denn wenn es auch von außen so aussieht, als würden "die Sinne sich wieder aufrichten wie Gras, das man eine Zeitlang niedergetrampelt hat", so bleiben doch winzige Narben zurück, die sich in der Zeit zu seelischen Katastrophen addieren.
"Botho Strauß ist manchmal gerade in den Bruchstücken der eindringlichste Erzähler."
Helmut Mauró,Süddeutsche Zeitung 04.08.2015
Helmut Mauró,Süddeutsche Zeitung 04.08.2015
Perlentaucher-Notiz zur NZZ-Rezension
Mann und Frau scheinen Andrea Köhler bei Botho Strauß nicht zur echten Begegnung fähig. Die "Fabeln von der Begegnung" liest sie insofern in erster Linie als "Fabeln der Verfehlung". In seiner Formulierungskunst findet sie Strauß, den sie als "sensorisch hochbegabten Physiognomiker des bürgerlichen Mittelstands " würdigt, so glänzend wie eh und je. Doch ob sie wirklich glücklich ist mit diesen neuen Geschichten lässt sie nicht wirklich erkennen. Das auftretende Personal - unter anderem ein "Frauenbesseler", eine Speditionsgattin, ein "unerlöster Lidl-Kunde" - wirkt auf sie mitunter sehr befremdlich. Zeitgenossen erkennt sie in den Figuren jedenfalls nicht. Das Fazit der Rezensentin: "seltsame und höchst rätselhafte Prosaminiaturen aus einer beschädigten Welt".
© Perlentaucher Medien GmbH
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Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 03.03.2013Von der Einsamkeit
In seinem neuen Buch erzählt Botho Strauß vom Abschiednehmen und der Wiederkehr beim Lesen
Es gibt natürlich überhaupt keinen Grund, auf ein neues Buch von Botho Strauß freudig gespannt zu warten. Er schreibt ja immer das gleiche Buch, seit vielen Jahren schon. Er hat das selbst einmal gesagt, und dass er nur versuche, es mit jedem Mal ein bisschen besser und genauer zu erzählen: seine Beobachtungen, Betrachtungen und Selbstbetrachtungen. Und doch gibt es in der deutschen Literatur unserer Zeit nur wenige Autoren, auf dessen Bücher man dringender und gespannter wartet. Es sind seine Sätze, auf die man wartet, es ist sein neuer, alter Blick auf die Welt, auf die Gegenwart.
Ausgerechnet von ihm da draußen. Von ihm, dem einst meistgespielten deutschen Dramatiker, der nicht mehr mitmacht, seit zwanzig Jahren. Der hinauszog von Berlin in die Weltabgeschiedenheit der Uckermark, der, nachdem er seine Weltanklageschrift "Bocksgesang" im "Spiegel" und später im Sammelband "Die selbstbewusste Nation" veröffentlicht hatte, sich zu Zeitfragen jenseits der Literatur überhaupt nicht mehr äußert.
Botho Strauß hat sich da draußen eine Aura geschaffen, oder besser: Wir haben sie geschaffen. Wir Leser und Berichterstatter. Strauß ist in dem großen Getümmel der Mitmacher und Dabeiseier, der Alle-Kenner und Kleinkrieger, in der Welt der Lesefestivals und des Schriftsteller-Startums der Mann, der nicht dazugehört. Ja, auch er spielt seine Rolle, in dem großen Literaturbetrieb, irgendeiner muss ja draußen stehen. Er spielt sie überzeugend und, so scheint es und so liest es sich in seinen Büchern, mit Leib und Seele.
Letztes Jahr wurde der Botho-Strauß-Planet kurzzeitig ins helle Licht geworfen, als die leuchtend-schöne Cate Blanchett mit ihrer Theatertruppe das frühe Strauß-Stück "Groß und Klein" in Paris und London und Wien auf die Bühne brachte. Für einen Moment sah die Uckermark wie Hollywood aus, und Strauß saß im Zuschauerraum und schaute. Nach der Premiere saß er noch lange mit ihr zusammen, die sein Stück zu neuem Leben erweckt hatte, und sprach über das Theater und die Rolle der Lotte in seinem Stück und war froh.
Doch das Licht ist wieder aus. Cate Blanchett spielt längst anderswo. Das neue Buch von Botho Strauß ist eisig wie keines zuvor. Es heißt "Die Fabeln der Begegnung", doch wenn diese Straußschen Fabeln überhaupt etwas lehren wollen, wie es ja eigentlich Fabelart ist, dann wohl nur dies: dass es echte Begegnungen nicht gibt, nur als Illusion, als Erinnerung, Sehnsucht oder Missverständnis, als Kampfplatz, Ursprung eines Hasses auf Lebenszeit. Von jeder Begegnung zwischen Menschen in diesem Buch bleiben am Ende nur kleine Zettelchen, auf dem die Schuld des anderen notiert wurde, sie werden aufgehoben, ein Leben lang.
Kalt bis ans Herz ist dieses Buch. Die Episode mit den Zettelchen steht kurz vor dem Ende. "Es ist alles anders gekommen als begonnen." So fängt sie an. "Wenn er aber dort, wo alles begann, Freunden von früher wiederbegegnete, kramten sie nach einiger Zeit, ganz nebenbei, scheinbar linkisch, scheinbar diskret, einen Zettel hervor, einen Beleg für Auslagen, die sie einst für ihn gemacht hatten, Schulden, die er bei ihnen nie beglichen hatte." Freunde, Geliebte, selbst in Geschäften trifft er nur auf alte Schuld. In einem PC-Laden liegt noch eine alte Rechnung. Das Programm, das er damals kaufte hieß "e.-cost" aus der Softwareproduktion "Revolution". 110 D-Mark stehen zu Buche, und weder der Fachmann noch der Schuldner erinnern sich, wozu dieses "e.cost-Revolution" einst gedient haben mag.
Doch die Schulden sind noch da. So ist es, wenn man zurückkehrt, ins Damals: "Es war für ihn eine fatale Aussicht, daß er in diesem mit so viel heißem Heimweh besuchten Ort auf kein menschliches Wesen treffen würde, das ihm nicht im Augenblick des schönsten Wiedersehens sogleich einen Einblick in seine krämerische Seele verschaffte und ihm einen kleinen, zerknitterten Zettel zuschob."
Heißes Heimweh - es erhöht die Temperatur dieses Buches immer nur sehr kurz, wenn der Beobachter zurückstürzt, in die Vergangenheit, für kurze Zeit. Zum Beispiel beim Lesen: "Er liest noch einmal ,wie wild' Camus, ist nach wenigen Zeilen mit Haut und Haar ins Erstlesen von Camus verschwunden. Wie leicht das geht! Will sich denn niemand außer mir so herrlich versetzen lassen in seine frühen Tage? In rücksichtslose Aufbruchstimmung?" Das kann nicht lange halten, eine Aufbruchstimmung aus einem Buch mit einem Gefühl des Lesens wie ganz früher mal. Oder doch? Kein Rückbesinnen hält in diesem Buch so lange vor wie die Erinnerung an ein frühes Lesen. Ein Buch hält einem keinen Schuldschein hin. Manchmal gelingt es beinahe dauerhaft: "So werden wir die, die wir waren. Und es fällt so leicht."
Ein Mann geht durch sein Leben, seine Welt und sieht den Menschen beim Beobachten zu und bei ihren hilflosen Versuchen, Platz zu nehmen im Leben eines anderen. Der Erzähler schaut und lacht, ein Höllenlachen. Er weiß, wie alles endet. Er weiß, dass diese ganzen rührend hilflosen Liebesversuche allesamt im Garnichts enden werden. Was ist ein Gefühl wert, das verschwinden kann, ohne Spuren zu hinterlassen, außer Zettelchen mit unbezahlter Schuld? "Nach so vielen Jahren der Gemeinsamkeit trifft ihn aus heiterem Himmel - ein Wangenkuß am Morgen - der Pfeil vollendeter Befremdung: dies ist nicht meine Frau."
Am Ende sind alle allein. Die Einsamkeit und die Vergeblichkeit, die Sehnsucht nach dem Sturz ins Nichts beschreibt Strauß in diesem Buch so schön, so dramatisch, traurig und zwingend wie nie. Befremdend, um das Mindeste zu sagen, sind aber auch wieder seine Beschreibungen ersehnter Frauenkörper. Da wendet man sich als Leser mit Scham ab, wenn er von Nymphchen im Badeanzug, plötzlichem Sex mit Kuriermädchen und einer tollen Motorradbraut schreibt, deren Rücken dem Betrachter ein "Krug der Frische" ist. Muss das sein? Fragt man sich. Vielleicht ja. Es ist offenbar einfach die andere Seite der Isolation, von der dieses Buch erzählt. Doch künstlerisch ist es ein Absturz.
All das andere, die Intensität der Erinnerung, der Schmerz des Abschiednehmens für immer, der Hass auf den Menschen, den man früher zu lieben glaubte, ist viel zu gut beschrieben und erzählt, als dass man die Herrenphantasien lange störend im Kopf behalten würde. Am größten ist die Trauer, von der in diesem Buch berichtet wird, nicht um die verlorene Liebe zu einer Frau: sondern wegen der Trennung vom Sohn. Sein Entschwinden in diese Erwachsenenwelt, die der Erzähler so verachtet. Ein alter Mann geht durch den Wald von früher, den Wald, durch den er früher mit ihm gegangen ist und glücklich war: "Hinter jedem Baum versteckt sich immer noch mein Kind. Nie mehr die Arme weit auslegen, es zu empfangen, wenn es freudig, überraschend aus gelungenem Nichtgefunden hervorspringt und wieder da ist - da! In zwei ausgestreckte Arme läuft. Meine. Nie mehr."
Vieles in diesem Buch liest sich so, als wäre es ein Abschiedswerk. Wie sehr hofft man, dass dieser Eindruck täuscht!
VOLKER WEIDERMANN
Botho Strauß: "Die Fabeln von der Begegnung". Hanser, 242 Seiten, 19,90 Euro
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
In seinem neuen Buch erzählt Botho Strauß vom Abschiednehmen und der Wiederkehr beim Lesen
Es gibt natürlich überhaupt keinen Grund, auf ein neues Buch von Botho Strauß freudig gespannt zu warten. Er schreibt ja immer das gleiche Buch, seit vielen Jahren schon. Er hat das selbst einmal gesagt, und dass er nur versuche, es mit jedem Mal ein bisschen besser und genauer zu erzählen: seine Beobachtungen, Betrachtungen und Selbstbetrachtungen. Und doch gibt es in der deutschen Literatur unserer Zeit nur wenige Autoren, auf dessen Bücher man dringender und gespannter wartet. Es sind seine Sätze, auf die man wartet, es ist sein neuer, alter Blick auf die Welt, auf die Gegenwart.
Ausgerechnet von ihm da draußen. Von ihm, dem einst meistgespielten deutschen Dramatiker, der nicht mehr mitmacht, seit zwanzig Jahren. Der hinauszog von Berlin in die Weltabgeschiedenheit der Uckermark, der, nachdem er seine Weltanklageschrift "Bocksgesang" im "Spiegel" und später im Sammelband "Die selbstbewusste Nation" veröffentlicht hatte, sich zu Zeitfragen jenseits der Literatur überhaupt nicht mehr äußert.
Botho Strauß hat sich da draußen eine Aura geschaffen, oder besser: Wir haben sie geschaffen. Wir Leser und Berichterstatter. Strauß ist in dem großen Getümmel der Mitmacher und Dabeiseier, der Alle-Kenner und Kleinkrieger, in der Welt der Lesefestivals und des Schriftsteller-Startums der Mann, der nicht dazugehört. Ja, auch er spielt seine Rolle, in dem großen Literaturbetrieb, irgendeiner muss ja draußen stehen. Er spielt sie überzeugend und, so scheint es und so liest es sich in seinen Büchern, mit Leib und Seele.
Letztes Jahr wurde der Botho-Strauß-Planet kurzzeitig ins helle Licht geworfen, als die leuchtend-schöne Cate Blanchett mit ihrer Theatertruppe das frühe Strauß-Stück "Groß und Klein" in Paris und London und Wien auf die Bühne brachte. Für einen Moment sah die Uckermark wie Hollywood aus, und Strauß saß im Zuschauerraum und schaute. Nach der Premiere saß er noch lange mit ihr zusammen, die sein Stück zu neuem Leben erweckt hatte, und sprach über das Theater und die Rolle der Lotte in seinem Stück und war froh.
Doch das Licht ist wieder aus. Cate Blanchett spielt längst anderswo. Das neue Buch von Botho Strauß ist eisig wie keines zuvor. Es heißt "Die Fabeln der Begegnung", doch wenn diese Straußschen Fabeln überhaupt etwas lehren wollen, wie es ja eigentlich Fabelart ist, dann wohl nur dies: dass es echte Begegnungen nicht gibt, nur als Illusion, als Erinnerung, Sehnsucht oder Missverständnis, als Kampfplatz, Ursprung eines Hasses auf Lebenszeit. Von jeder Begegnung zwischen Menschen in diesem Buch bleiben am Ende nur kleine Zettelchen, auf dem die Schuld des anderen notiert wurde, sie werden aufgehoben, ein Leben lang.
Kalt bis ans Herz ist dieses Buch. Die Episode mit den Zettelchen steht kurz vor dem Ende. "Es ist alles anders gekommen als begonnen." So fängt sie an. "Wenn er aber dort, wo alles begann, Freunden von früher wiederbegegnete, kramten sie nach einiger Zeit, ganz nebenbei, scheinbar linkisch, scheinbar diskret, einen Zettel hervor, einen Beleg für Auslagen, die sie einst für ihn gemacht hatten, Schulden, die er bei ihnen nie beglichen hatte." Freunde, Geliebte, selbst in Geschäften trifft er nur auf alte Schuld. In einem PC-Laden liegt noch eine alte Rechnung. Das Programm, das er damals kaufte hieß "e.-cost" aus der Softwareproduktion "Revolution". 110 D-Mark stehen zu Buche, und weder der Fachmann noch der Schuldner erinnern sich, wozu dieses "e.cost-Revolution" einst gedient haben mag.
Doch die Schulden sind noch da. So ist es, wenn man zurückkehrt, ins Damals: "Es war für ihn eine fatale Aussicht, daß er in diesem mit so viel heißem Heimweh besuchten Ort auf kein menschliches Wesen treffen würde, das ihm nicht im Augenblick des schönsten Wiedersehens sogleich einen Einblick in seine krämerische Seele verschaffte und ihm einen kleinen, zerknitterten Zettel zuschob."
Heißes Heimweh - es erhöht die Temperatur dieses Buches immer nur sehr kurz, wenn der Beobachter zurückstürzt, in die Vergangenheit, für kurze Zeit. Zum Beispiel beim Lesen: "Er liest noch einmal ,wie wild' Camus, ist nach wenigen Zeilen mit Haut und Haar ins Erstlesen von Camus verschwunden. Wie leicht das geht! Will sich denn niemand außer mir so herrlich versetzen lassen in seine frühen Tage? In rücksichtslose Aufbruchstimmung?" Das kann nicht lange halten, eine Aufbruchstimmung aus einem Buch mit einem Gefühl des Lesens wie ganz früher mal. Oder doch? Kein Rückbesinnen hält in diesem Buch so lange vor wie die Erinnerung an ein frühes Lesen. Ein Buch hält einem keinen Schuldschein hin. Manchmal gelingt es beinahe dauerhaft: "So werden wir die, die wir waren. Und es fällt so leicht."
Ein Mann geht durch sein Leben, seine Welt und sieht den Menschen beim Beobachten zu und bei ihren hilflosen Versuchen, Platz zu nehmen im Leben eines anderen. Der Erzähler schaut und lacht, ein Höllenlachen. Er weiß, wie alles endet. Er weiß, dass diese ganzen rührend hilflosen Liebesversuche allesamt im Garnichts enden werden. Was ist ein Gefühl wert, das verschwinden kann, ohne Spuren zu hinterlassen, außer Zettelchen mit unbezahlter Schuld? "Nach so vielen Jahren der Gemeinsamkeit trifft ihn aus heiterem Himmel - ein Wangenkuß am Morgen - der Pfeil vollendeter Befremdung: dies ist nicht meine Frau."
Am Ende sind alle allein. Die Einsamkeit und die Vergeblichkeit, die Sehnsucht nach dem Sturz ins Nichts beschreibt Strauß in diesem Buch so schön, so dramatisch, traurig und zwingend wie nie. Befremdend, um das Mindeste zu sagen, sind aber auch wieder seine Beschreibungen ersehnter Frauenkörper. Da wendet man sich als Leser mit Scham ab, wenn er von Nymphchen im Badeanzug, plötzlichem Sex mit Kuriermädchen und einer tollen Motorradbraut schreibt, deren Rücken dem Betrachter ein "Krug der Frische" ist. Muss das sein? Fragt man sich. Vielleicht ja. Es ist offenbar einfach die andere Seite der Isolation, von der dieses Buch erzählt. Doch künstlerisch ist es ein Absturz.
All das andere, die Intensität der Erinnerung, der Schmerz des Abschiednehmens für immer, der Hass auf den Menschen, den man früher zu lieben glaubte, ist viel zu gut beschrieben und erzählt, als dass man die Herrenphantasien lange störend im Kopf behalten würde. Am größten ist die Trauer, von der in diesem Buch berichtet wird, nicht um die verlorene Liebe zu einer Frau: sondern wegen der Trennung vom Sohn. Sein Entschwinden in diese Erwachsenenwelt, die der Erzähler so verachtet. Ein alter Mann geht durch den Wald von früher, den Wald, durch den er früher mit ihm gegangen ist und glücklich war: "Hinter jedem Baum versteckt sich immer noch mein Kind. Nie mehr die Arme weit auslegen, es zu empfangen, wenn es freudig, überraschend aus gelungenem Nichtgefunden hervorspringt und wieder da ist - da! In zwei ausgestreckte Arme läuft. Meine. Nie mehr."
Vieles in diesem Buch liest sich so, als wäre es ein Abschiedswerk. Wie sehr hofft man, dass dieser Eindruck täuscht!
VOLKER WEIDERMANN
Botho Strauß: "Die Fabeln von der Begegnung". Hanser, 242 Seiten, 19,90 Euro
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main