Musik, Partyexzesse, Drogen. Zack Herry ist kein Unbekannter in Stockholms Nachtleben. Doch das ist nicht alles. Er ist das jüngste Mitglied einer Sondereinheit und einer der unberechenbarsten Ermittler der Stadt. Als in einem Massagesalon vier Frauen ermordet werden, macht sich Zack auf die Suche nach dem Killer.
Zack Herry hat eine glänzende Karriere bei der Stockholmer Polizei hingelegt. Als Mitglied einer Sonderkommission jagt der junge Polizist die Kriminellen der Stockholmer Unterwelt. Nachts zeigt sich jedoch seine dunkle Seite. Zack hängt in Clubs ab, konsumiert unkontrolliert Kokain und lässt sich auf Schlägereien ein. Während ihm die internen Ermittler auf den Fersen sind, versucht Zack herauszufinden, warum vier thailändische Frauen in einem Massagesalon gnadenlos hingerichtet wurden. Handelten die Mörder aus blindem Frauenhass oder steckt ein rassistisches Motiv hinter dem Mordanschlag? Als eine Zeugin zugibt, dass auch illegaler Frauenhandel nicht auszuschließen ist, geraten die um das Prostitutionsmonopol konkurrierenden Banden der Stadt in Zacks Blickfeld. Doch woher stammen die brutalen Bisswunden am Körper einer der Frauen? Und sind möglicherweise noch weitere Personen in Gefahr?
Stimmen zum Buch
»Der skandinavische Thriller hat einen neuen Helden: Zack Herry. Ein cooler Mix aus Lisbeth Salander und Harry Hole.«
Le Monde, Frankreich
»Einzigartig, aufregend und fesselnd.«
Crimezone, Niederlande
»Zack ist ein faszinierender Typ. Ein spektakulär temporeicher Thriller.«
Magnus Utvik, Schweden
»Mehr Action geht nicht.«
Fyens Stiftstidende, Dänemark
»Ein effektvoller Thriller mit Schauplatz Stockholm.«
Focus Vif, Belgien
»Ein zerrissener Held, Action, Spannung, und stilistisch ein gelungener Kontrast zu anderen Skandinavienthrillern.«
L'Écho, Frankreich
Zack Herry hat eine glänzende Karriere bei der Stockholmer Polizei hingelegt. Als Mitglied einer Sonderkommission jagt der junge Polizist die Kriminellen der Stockholmer Unterwelt. Nachts zeigt sich jedoch seine dunkle Seite. Zack hängt in Clubs ab, konsumiert unkontrolliert Kokain und lässt sich auf Schlägereien ein. Während ihm die internen Ermittler auf den Fersen sind, versucht Zack herauszufinden, warum vier thailändische Frauen in einem Massagesalon gnadenlos hingerichtet wurden. Handelten die Mörder aus blindem Frauenhass oder steckt ein rassistisches Motiv hinter dem Mordanschlag? Als eine Zeugin zugibt, dass auch illegaler Frauenhandel nicht auszuschließen ist, geraten die um das Prostitutionsmonopol konkurrierenden Banden der Stadt in Zacks Blickfeld. Doch woher stammen die brutalen Bisswunden am Körper einer der Frauen? Und sind möglicherweise noch weitere Personen in Gefahr?
Stimmen zum Buch
»Der skandinavische Thriller hat einen neuen Helden: Zack Herry. Ein cooler Mix aus Lisbeth Salander und Harry Hole.«
Le Monde, Frankreich
»Einzigartig, aufregend und fesselnd.«
Crimezone, Niederlande
»Zack ist ein faszinierender Typ. Ein spektakulär temporeicher Thriller.«
Magnus Utvik, Schweden
»Mehr Action geht nicht.«
Fyens Stiftstidende, Dänemark
»Ein effektvoller Thriller mit Schauplatz Stockholm.«
Focus Vif, Belgien
»Ein zerrissener Held, Action, Spannung, und stilistisch ein gelungener Kontrast zu anderen Skandinavienthrillern.«
L'Écho, Frankreich
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 07.08.2017Mutter ist die Beste
Wenn ein Prachtkerl zu weit geht: "Die Fährte des Wolfes" von Mons Kallentoft und Markus Lutteman
Der "Schwedenkrimi" steht als Überbegriff für die harten Romane aus Skandinavien, deren Auflagen nach Millionen zählen und die häufig genug sehr geradlinig auf die Paarung von Gewalt und Sexualität setzen. Der in Schweden erfolgreiche Autor Mons Kallentoft, Jahrgang 1968, dreht die Schreckensschraube noch weiter. Soeben ist auf Deutsch der Thriller "Die Fährte des Wolfes" erschienen, vom Verlag als Nummer eins aus Schweden beworben, obwohl das Buch im Original schon vor drei Jahren erschien. Kallentoft hat als Koautor Markus Lutteman, einen Journalisten, der zuvor für schwedische Tageszeitungen schrieb.
Im Zentrum steht der Kommissar Zack Herry, offenbar als Serienheld konzipiert. Er arbeitet als jüngstes Mitglied für ein Sondereinsatzkommando der Stockholmer Polizei, das schwerste Gewaltverbrechen aufklären soll. Zack ist siebenundzwanzig Jahre jung und hat, so erfährt man früh, die Erscheinung eines Engels im blonden Lockenhaar mit austrainiertem Luxuskörper. Diese Engelsgestalt ist im Rachemodus unterwegs, dafür wird ihm eine Sozialisation zum Mitheulen angedichtet: Zacks Mutter Anna, eine Polizistin, wurde von Unbekannten auf widerwärtige Weise ermordet, als der Knabe fünf Jahre alt war. Sein Vater, ein vielgefragter Bodyguard, verliert seinen Job wegen der "Lupus"-Krankheit. Nicht, dass diese Autoimmunerkrankung im Buch erklärt würde - den schwachen Gag darf man sich selbst zusammenreimen, weil menschenzerfleischende Wölfe eine Rolle darin spielen.
Zack harrt als Junge in einer depravierten Vorstadt beim moribunden Vater aus. Irgendwie - wie, bleibt unklar - macht er eine steile Karriere zum Superbullen, dem aber ständig die ungesühnte Mama in den Kopf fährt, selbst beim wilden, alle Spießerphantasien bedienenden Sex mit seiner Freundin Mera, die älter ist als er und aus besten Kreisen stammt. Und irgendwie sieht er Mama in jedem Weibe vorm inneren Auge, auch wenn er, von Kokain erhellt, seine Nächte in verbotenen Clubs zertanzt bis zur äußersten Erschöpfung. Dass Zack neben Sex auch sonst gern Gymnastik macht und auf seiner Suzuki Hayabusa (ein anderes Motorrad als diesen dreihundert Stundenkilometer schnellen Klassiker hätte man nicht erwartet) durch die Gegend rast, geht schon klar. Was für ein Prachtkerlchen!
Doch, es gibt auch eine Art Handlung: Sehr junge Frauen, angeblich aus Thailand, werden in einem Massagesalon auf entsetzliche Weise getötet. Es kommt zu weiteren Greueltaten, fürchterlichen Verstümmelungen. Dahinter muss eine Organisation stehen, trafficking ist das Wort für Menschenhandel der übelsten Art. Das SEK, zu dem Zack gehört, nimmt die Ermittlungen auf. Das Personal der Abteilung ist so bunt wie die Fährten, die es verfolgt - und die über die längste Zeit in die Irre führen. Die Frauen des SEK kommen mit ihren Kompetenzen gut zur Geltung, die Domäne der Männer wird nett konterkariert, Gendergerechtigkeit muss sein.
Doch wo immer Zack Herry seine Alleingänge unternimmt, pflastern Leichen seinen Weg - unschuldig schuldig. Der junge Rächer ist halt scharf unterwegs, und sei's auf der Flucht vor der "Chemie", den Drogen, denen er entsagen will, als wäre er von zürnenden Göttern gehetzt. Man ahnt die Idee aus der griechischen Tragödie. Das ist streckenweise nicht unspannend erzählt, bis die Story zunehmend ausleiert. Vor lauter diffusen Ermittlungen gerät der Zweck der Recherche beinahe aus dem Blick: die Bluttaten an den jungen verschleppten Asiatinnen.
Es findet sich schließlich eine kriminelle Bande türkischer Herkunft, deren Helfershelfer freilich ein Anzugträger aus Stockholms herrschender Klasse ist. Der Showdown - Zack ist wieder allein unterwegs -, bei dem die Wölfe in der Grube endlich ihren Auftritt haben, zieht sich quälend in die Länge.
So verkommt bei Kallentoft und Lutteman Gewalt zum Selbstzweck, unter dem Deckmantel diffuser Gesellschaftskritik drehen sie die Schraube zu weit. Realität kann schlimmer sein als jede Vorstellung, aber ihre Aufbereitung im Dienste des nackten thrill ist unangenehm. Ganz am Schluss liegt Zack Herry im Gras auf dem Friedhof, wo seine Mutter und sein Vater beerdigt sind, er wünscht sich "hinaus in das große Vergessen". Keine schlechte Idee.
ROSE-MARIA GROPP
Mons Kallentoft und
Markus Lutteman:
"Die Fährte des Wolfes". Thriller.
Aus dem Schwedischen vom Christel Hildebrandt.
Tropen Verlag, Stuttgart 2017. 457 S., br., 16,95 [Euro].
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
Wenn ein Prachtkerl zu weit geht: "Die Fährte des Wolfes" von Mons Kallentoft und Markus Lutteman
Der "Schwedenkrimi" steht als Überbegriff für die harten Romane aus Skandinavien, deren Auflagen nach Millionen zählen und die häufig genug sehr geradlinig auf die Paarung von Gewalt und Sexualität setzen. Der in Schweden erfolgreiche Autor Mons Kallentoft, Jahrgang 1968, dreht die Schreckensschraube noch weiter. Soeben ist auf Deutsch der Thriller "Die Fährte des Wolfes" erschienen, vom Verlag als Nummer eins aus Schweden beworben, obwohl das Buch im Original schon vor drei Jahren erschien. Kallentoft hat als Koautor Markus Lutteman, einen Journalisten, der zuvor für schwedische Tageszeitungen schrieb.
Im Zentrum steht der Kommissar Zack Herry, offenbar als Serienheld konzipiert. Er arbeitet als jüngstes Mitglied für ein Sondereinsatzkommando der Stockholmer Polizei, das schwerste Gewaltverbrechen aufklären soll. Zack ist siebenundzwanzig Jahre jung und hat, so erfährt man früh, die Erscheinung eines Engels im blonden Lockenhaar mit austrainiertem Luxuskörper. Diese Engelsgestalt ist im Rachemodus unterwegs, dafür wird ihm eine Sozialisation zum Mitheulen angedichtet: Zacks Mutter Anna, eine Polizistin, wurde von Unbekannten auf widerwärtige Weise ermordet, als der Knabe fünf Jahre alt war. Sein Vater, ein vielgefragter Bodyguard, verliert seinen Job wegen der "Lupus"-Krankheit. Nicht, dass diese Autoimmunerkrankung im Buch erklärt würde - den schwachen Gag darf man sich selbst zusammenreimen, weil menschenzerfleischende Wölfe eine Rolle darin spielen.
Zack harrt als Junge in einer depravierten Vorstadt beim moribunden Vater aus. Irgendwie - wie, bleibt unklar - macht er eine steile Karriere zum Superbullen, dem aber ständig die ungesühnte Mama in den Kopf fährt, selbst beim wilden, alle Spießerphantasien bedienenden Sex mit seiner Freundin Mera, die älter ist als er und aus besten Kreisen stammt. Und irgendwie sieht er Mama in jedem Weibe vorm inneren Auge, auch wenn er, von Kokain erhellt, seine Nächte in verbotenen Clubs zertanzt bis zur äußersten Erschöpfung. Dass Zack neben Sex auch sonst gern Gymnastik macht und auf seiner Suzuki Hayabusa (ein anderes Motorrad als diesen dreihundert Stundenkilometer schnellen Klassiker hätte man nicht erwartet) durch die Gegend rast, geht schon klar. Was für ein Prachtkerlchen!
Doch, es gibt auch eine Art Handlung: Sehr junge Frauen, angeblich aus Thailand, werden in einem Massagesalon auf entsetzliche Weise getötet. Es kommt zu weiteren Greueltaten, fürchterlichen Verstümmelungen. Dahinter muss eine Organisation stehen, trafficking ist das Wort für Menschenhandel der übelsten Art. Das SEK, zu dem Zack gehört, nimmt die Ermittlungen auf. Das Personal der Abteilung ist so bunt wie die Fährten, die es verfolgt - und die über die längste Zeit in die Irre führen. Die Frauen des SEK kommen mit ihren Kompetenzen gut zur Geltung, die Domäne der Männer wird nett konterkariert, Gendergerechtigkeit muss sein.
Doch wo immer Zack Herry seine Alleingänge unternimmt, pflastern Leichen seinen Weg - unschuldig schuldig. Der junge Rächer ist halt scharf unterwegs, und sei's auf der Flucht vor der "Chemie", den Drogen, denen er entsagen will, als wäre er von zürnenden Göttern gehetzt. Man ahnt die Idee aus der griechischen Tragödie. Das ist streckenweise nicht unspannend erzählt, bis die Story zunehmend ausleiert. Vor lauter diffusen Ermittlungen gerät der Zweck der Recherche beinahe aus dem Blick: die Bluttaten an den jungen verschleppten Asiatinnen.
Es findet sich schließlich eine kriminelle Bande türkischer Herkunft, deren Helfershelfer freilich ein Anzugträger aus Stockholms herrschender Klasse ist. Der Showdown - Zack ist wieder allein unterwegs -, bei dem die Wölfe in der Grube endlich ihren Auftritt haben, zieht sich quälend in die Länge.
So verkommt bei Kallentoft und Lutteman Gewalt zum Selbstzweck, unter dem Deckmantel diffuser Gesellschaftskritik drehen sie die Schraube zu weit. Realität kann schlimmer sein als jede Vorstellung, aber ihre Aufbereitung im Dienste des nackten thrill ist unangenehm. Ganz am Schluss liegt Zack Herry im Gras auf dem Friedhof, wo seine Mutter und sein Vater beerdigt sind, er wünscht sich "hinaus in das große Vergessen". Keine schlechte Idee.
ROSE-MARIA GROPP
Mons Kallentoft und
Markus Lutteman:
"Die Fährte des Wolfes". Thriller.
Aus dem Schwedischen vom Christel Hildebrandt.
Tropen Verlag, Stuttgart 2017. 457 S., br., 16,95 [Euro].
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
Perlentaucher-Notiz zur F.A.Z.-Rezension
Kommissar Zack Herry, der Held des schwedischen Krimis "Die Fährte des Wolfes", beschreibt Rezensentin Rose-Marie Gropp mit leichtem Spott als einen "von zürnenden Götterm Gehetzten". Autor Mons Kallentoft hat "Die Fährte des Wolfes" in Zusammenarbeit mit dem Journalisten Markus Lutteman geschrieben, die Handlung dreht sich um einen jungen Kommissar, der die Morde an jungen Frauen in einem thailändischen Massagesalon aufklären soll. Gropp attestiert den beiden Autoren zwar eine spannende Schreibe, zeigt sich aber auch ein wenig strapaziert von der Stilisierung des zwischen Drogen, Sex, dramatischen Showdowns und Rachegelüsten zerrissenen Protagonisten Zack Herry. Irgendwann verliert sie sich zwischen Gewaltdarstellungen, gewollt wirkender Gesellschaftskritik und Anspielungen auf die griechische Tragödie.
© Perlentaucher Medien GmbH
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»Ein zerrissener Held, Action, Spannung, und stilistisch ein gelungener Kontrast zu anderen Skandinavienthrillern.« L'Écho, Frankreich L'Écho 20171001