Lange vor den gefälschten Interviews mit den Stars in den Topmagazinen, angeblichen Hitlertagebüchern schrieb Born die Geschichte eines desillusionierten Reporters, dem angesichts der Wirklichkeit die Wirklichkeit abhanden kommt. Wie beschreibt man den Gräuel, die Gerechtigkeit, empfindet man Liebe
wie Haß? Wer weiß schon, wie viele solcher gefälschten Wirklichkeiten im Umlauf sind? Wie diese…mehrLange vor den gefälschten Interviews mit den Stars in den Topmagazinen, angeblichen Hitlertagebüchern schrieb Born die Geschichte eines desillusionierten Reporters, dem angesichts der Wirklichkeit die Wirklichkeit abhanden kommt. Wie beschreibt man den Gräuel, die Gerechtigkeit, empfindet man Liebe wie Haß? Wer weiß schon, wie viele solcher gefälschten Wirklichkeiten im Umlauf sind? Wie diese benutzt werden, um Entscheidungen herbeizuführen? Es kommt immer weniger auf Wahrheit als auf die richtige Darstellung an. In Laschen hat Born einen typischen Vertreter der Siebziger Jahre in den Libanon geschickt, von Selbstzweifeln gequält, will da jemand eigentlich gut sein und stellt die große Sinnfrage, obwohl er weiß, daß es darauf keine Antwort gibt. Born hat einen Roman darüber geschrieben, wie es dazu kommt, daß jemand die Wirklichkeit fälscht, um zu überleben. Wobei die Frage bleibt, ob es sich bei der Rückkehr zur Familie nicht um die wahre Fälschung handelt. Ein Buch über das Deutschland der Siebziger Jahre, das im Libanon spielt und nichts von seinem unverstellten Blick verloren hat.