Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 15.11.1999Sebastian Hakelmacher: Die Falken-Parabel. Weitere Grundlagen einer Managementbetriebslehre. Libelle-Verlag 1999, 75 Seiten, 22 DM.
Nach dem Leoparden-Paradox kommt nun die Falken-Parabel - ein neues Büchlein von Sebastian Hakelmacher, das Leser aus der Wirtschaft mit Sinn für treffsichere Satire von der ersten Zeile an genießen werden. Die Treffsicherheit ergibt sich daraus, dass der Autor, der sich hinter dem Pseudonym verbirgt, viele Erfahrungen als Wirtschaftsprüfer und Konzernvorstand mitbringt. Köstlich ist schon die Hinführung - ähnlich wie beim Leoparden-Paradox. Hakelmacher zitiert Brehms Tierleben, in dem es über die Falken heißt: ". . . man verzeiht ihnen das Unheil, das sie anrichten, weil ihr ganzes Leben und Wirken zur Bewunderung hinreißt . . ." Hakelmacher variiert dann sein Thema "Aufsichtsräte" mit der Virtuosität eines begnadeten Musikers, der dem Grundthema immer neue Facetten abgewinnt. Das gilt vor allem für die Frage der Fortpflanzung der in jüngster Zeit vermehrt auftretenden Aufsichtsräte, die offenbar keine natürlichen Feinde haben. Sie liege im Dunkeln, befindet der Autor, obwohl man das Ritual des Balzens häufiger beobachten könne. Wörtlich heißt es: "Zuchtversuche mit angeblich gezähmten Aufsichtsräten sind bisher nicht gewagt worden, da selbst der Gesetzgeber vor einschneidenden Züchtigungsversuchen bei Aufsichtsräten zurückschreckte."
JÜRGEN JESKE
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Nach dem Leoparden-Paradox kommt nun die Falken-Parabel - ein neues Büchlein von Sebastian Hakelmacher, das Leser aus der Wirtschaft mit Sinn für treffsichere Satire von der ersten Zeile an genießen werden. Die Treffsicherheit ergibt sich daraus, dass der Autor, der sich hinter dem Pseudonym verbirgt, viele Erfahrungen als Wirtschaftsprüfer und Konzernvorstand mitbringt. Köstlich ist schon die Hinführung - ähnlich wie beim Leoparden-Paradox. Hakelmacher zitiert Brehms Tierleben, in dem es über die Falken heißt: ". . . man verzeiht ihnen das Unheil, das sie anrichten, weil ihr ganzes Leben und Wirken zur Bewunderung hinreißt . . ." Hakelmacher variiert dann sein Thema "Aufsichtsräte" mit der Virtuosität eines begnadeten Musikers, der dem Grundthema immer neue Facetten abgewinnt. Das gilt vor allem für die Frage der Fortpflanzung der in jüngster Zeit vermehrt auftretenden Aufsichtsräte, die offenbar keine natürlichen Feinde haben. Sie liege im Dunkeln, befindet der Autor, obwohl man das Ritual des Balzens häufiger beobachten könne. Wörtlich heißt es: "Zuchtversuche mit angeblich gezähmten Aufsichtsräten sind bisher nicht gewagt worden, da selbst der Gesetzgeber vor einschneidenden Züchtigungsversuchen bei Aufsichtsräten zurückschreckte."
JÜRGEN JESKE
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