Aus dem Leben einer BurgruineDie um 1190 durch die Edelherren zur Lippe errichtete Falkenburg ist eine der Keimzellen des Landes Lippe. Auf dem Höhenzug des Teutoburger Waldes gelegen, war die Burg nicht nur der Verwaltungssitz der umliegenden Ländereien, sondern auch einer der überregionalen Dynastensitze, von denen aus die Edelherren ihr Territorium verwalteten und weiter ausbauten.Die von 2006 bis 2016 durchgeführten Sanierungen auf der Ruine gingen Hand in Hand mit groß angelegten archäologischen Untersuchungen, mit denen die über 330jährige Baugeschichte der Burg, von ihrer Gründung in den 1190er Jahren bis zu ihrer Auflassung im ersten Viertel des 16. Jahrhunderts, nachvollzogen werden konnte. Dabei wurden nicht nur imposante repräsentative Gebäude wie der Bergfried und der Palas oder auch die Vorburg, das wirtschaftliche Herz der Burg, untersucht, sondern mit den Umbauten des 15. Jahrhunderts auch die ältesten Feuerwaffenbefestigungen in Westfalen-Lippe.Funde aus allen Nutzungsphasen der Burg geben zudem Einblicke in die Lebenswelt der Burgbewohner und deren Wandel im Lauf der Jahrhunderte. Eindrucksvolle goldverzierte Beschläge für Pferdegeschirr stehen dabei einfachen Spielzeugen aus Keramik und Knochen gegenüber. Zusammen mit Schreibgriffeln, Waffen, Gebrauchtkeramik und seltenen Importen syrischer Keramik geben die Funde einen umfassenden Überblick über die materielle Kultur der Menschen des Mittelalters, egal ob (Hoch-)adeliger oder Knecht.