Richard Glazar, einer der ganz wenigen Überlebenden des Vernichtungslagers Treblinka in Europa, schildert seine Verschleppung aus der Tschechoslowakei über das Ghetto Theresienstadt nach Treblinka, wo 1942/43 900000 Juden ermordet worden sind. Glazar war dort als einer der "Arbeitsjuden" eingesetzt. Er überlebte, weil ihm nach zehn Monaten während des Aufstands im Sommer 1943 als einem der wenigen die Flucht gelang. Bis zum Kriegsende konnte er als "Fremdarbeiter" getarnt in Deutschland untertauchen. Seine Aufzeichnungen, die über vier Jahrzehnte unveröffentlicht blieben, sind ein…mehr
Richard Glazar, einer der ganz wenigen Überlebenden des Vernichtungslagers Treblinka in Europa, schildert seine Verschleppung aus der Tschechoslowakei über das Ghetto Theresienstadt nach Treblinka, wo 1942/43 900000 Juden ermordet worden sind. Glazar war dort als einer der "Arbeitsjuden" eingesetzt. Er überlebte, weil ihm nach zehn Monaten während des Aufstands im Sommer 1943 als einem der wenigen die Flucht gelang. Bis zum Kriegsende konnte er als "Fremdarbeiter" getarnt in Deutschland untertauchen. Seine Aufzeichnungen, die über vier Jahrzehnte unveröffentlicht blieben, sind ein einzigartiges historisches Dokument und legen ein bewegendes Zeugnis ab für die vielen Menschen, die Opfer der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft wurden.
Richard Glazar, 1920 in Prag geboren, überlebte als einer von knapp 60 Juden das Vernichtungslager Treblinka, in dem zwischen Juli 1942 und August 1943 etwa 900.000 Menschen ums Leben kamen. Glazar war über das Ghetto Theresienstadt aus der Tschechoslowakei verschleppt und von dort nach Treblinka deportiert worden. Während des Aufstands am 2. August 1943 gelang dem 33-jährigen die Flucht. Bis zum Kriegsende konnte er als ¿Fremdarbeiter¿ getarnt in Deutschland untertauchen. In Prag, London und Paris studierte er anschließend Wirtschaftswissenschaften, ließ sich in Prag nieder, wurde dort 1951 Opfer des Stalinismus. Nachdem er sich 1968 für den ¿Prager Frühling¿ engagiert hatte, musste er wieder fliehen, ging diesmal in die Schweiz. 1963 und 1971 war er einer der wichtigsten Zeugen in den Düsseldorfer Treblinka-Prozessen. 1997 stürzte sich der 77-jährige nach dem Tod seiner Ehefrau aus dem Fenster eines jüdischen Seniorenheims. Glazar bewahrte seine Erlebnisse, die er unmittelbar nach Kriegsende niedergeschrieben hatte, lange für sich. In der Tschechoslowakei fand das Manuskript keinen Verleger und so blieb es über vier Jahrzehnte unveröffentlicht. Dabei legt dieses einzigartige historische Dokument ein bewegendes Zeugnis für die zahlreichen Menschen ab, die Opfer der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft geworden sind.
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