Im Jahre 1998 veröffentlichte die Journalistin He Qinglian die Fallgrube der Modernisierung , eine Revue der chinesischen Wirtschaftsreformen seit 1978. Darin formuliert sie eine umfassende Kritik an der verfehlten Modernisierung Chinas und prangert offen die Korruption und Schattenwirtschaft an, welche die Volksrepublik bedrohlich nah an die Fallgrube der Modernisierung geführt hat. Dieses Werk war so brisant, dass sein Manuskript nur mit Verzögerungen und Entschärfungen publiziert werden konnte. Trotzdem entwickelte sich unter chinesischen Intellektuellen eine hitzige Debatte über Methodik und Inhalt von He Qinglians Analyse. Wie die vorliegende Untersuchung aufzeigt, standen in der Debatte weniger die aufgestellten Thesen im Fokus, als vielmehr He Qinglians Kritik an ihren ökonomischen Kollegen. So suchte sie nach einer Antwort auf die Frage nach der Wertneutralität der Wirtschaftswissenschaften und kritisierte den achtlosen Umgang chinesischer Ökonomen mit westlichen Wirtschaftstheorien.
Diese Studie basiert auf einer detaillierten Untersuchung von Artikeln aus chinesischsprachigen Journalen und zeigt, dass kaum eine Diskussion von He Qinglians Thesen stattgefunden hat. Kritiker zweifeln die verwendete Methodik und die Quellen an und bestreiten den Nutzen von He Qinglians Analyse. Auch die Befürworter rezipieren bestenfalls einige Thesen, ohne jedoch inhaltlich weiter auf sie einzugehen. Die Debatte wurde im Jahre 2000 von der Regierung erstickt, nachdem He China als polarisierte Hochrisikogesellschaft bezeichnete und von einer institutionalisierten Korruption schrieb. Seit 2001 lebt He Qinglian in den Vereinigten Staaten. Auch zwölf Jahre nach der Debatte verlieren ihre Thesen kaum an Relevanz. Die Einkommensverteilung ist noch ungerechter geworden und gegen die Korruption konnten noch immer keine erfolgreichen Waffen eingesetzt werden.
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Diese Studie basiert auf einer detaillierten Untersuchung von Artikeln aus chinesischsprachigen Journalen und zeigt, dass kaum eine Diskussion von He Qinglians Thesen stattgefunden hat. Kritiker zweifeln die verwendete Methodik und die Quellen an und bestreiten den Nutzen von He Qinglians Analyse. Auch die Befürworter rezipieren bestenfalls einige Thesen, ohne jedoch inhaltlich weiter auf sie einzugehen. Die Debatte wurde im Jahre 2000 von der Regierung erstickt, nachdem He China als polarisierte Hochrisikogesellschaft bezeichnete und von einer institutionalisierten Korruption schrieb. Seit 2001 lebt He Qinglian in den Vereinigten Staaten. Auch zwölf Jahre nach der Debatte verlieren ihre Thesen kaum an Relevanz. Die Einkommensverteilung ist noch ungerechter geworden und gegen die Korruption konnten noch immer keine erfolgreichen Waffen eingesetzt werden.
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