Eva muss zum neuen Freund ihrer Mutter "Onkel" sagen. Doch wer ist dieser Mann, der ihr so bekannt vorkommt? - Jahrzehnte später wird durch den Tod des Onkels das Geheimnis gelüftet: Auf dem Grabstein steht sein richtiger Name. Die überraschende Wahrheit hat ein gerichtliches Nachspiel: Die Witwe wird wegen schweren Betruges angeklagt. Warum wurden die Kinder belogen? War der Onkel ein Verbrecher, der der Entnazifizierung entging? Das Schweigen bestimmt das Leben der ganzen Familie.Ulrike Schmitzer zeigt in ihrem neuen Buch vielschichtig und sensibel, wie eine einzige Lüge alle anderen unbedeutend werden lassen kann.
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"DAS EIGENLEBEN DER FIGUREN - Was im Journalismus natürlich nicht möglich ist - vor allem hier im ORF -, ist, dass man eine Haltung zu einem Thema einnimmt", sagt Ulrike Schmitzer. "Beim literarischen Schreiben hat man zumindest die Illusion, dass man selber sehr viel beeinflussen kann." Als Journalistin hat Ulrike Schmitzer Sachbücher verfasst und Dokumentarfilme gedreht. Ihre Radioarbeiten sind in den Ö1 Sendungen "Dimensionen", "Salzburger Nachtstudio" und "Radiokolleg" zu hören. Nun hat die Wissenschaftsredakteurin neues Terrain betreten und ihren ersten Roman geschrieben: "Die falsche Witwe" handelt von einer Familie, die von der nationalsozialistischen Vergangenheit eingeholt wird. "Das ist eine ganz andere Schreiberfahrung", findet Schmitzer, "weil man eigentlich schreibt und nicht weiß, wo das hinführt. Die Figuren entwickeln sich in eine Richtung, die man am Anfang gar nicht anstrebt und dann muss man mit dem, was dabei herauskommt, fertig werden." - Anna Soucek, Ö1 / Leporello