Im Jahr 26 n. Chr. reisen auf Geheiß des Kaisers Tiberius der erfahrene Architekt Claudius und sein junger Kollege Marius nach Mogontiacum, um dort eine feste Brücke über den Rhenus zu bauen. Sie erreichen die Hauptstadt des obergermanischen Heeresbezirkes rechtzeitig, um an den im ganzen Imperium berühmten Drusus-Festspielen teilnehmen zu können. Doch gleich am ersten Abend der Festspiele findet Marius einen ihrer Reisebegleiter als Opfer eines Mordanschlages. Sterbend vertraut Titus dem jungen Architekten ein rätselhaftes Geheimnis an und warnt ihn dabei: Vertraue niemandem! Zusammen mit seinem keltischen Freund Primus betreibt Marius nun heimliche Nachforschungen, die schon bald sehr gefährlich für ihn werden. Denn die Spur führt an das gegenüberliegende Rheinufer und mitten hinein in eine Staatsaffäre, deren Hintermänner unbedingt im Dunkeln bleiben wollen...
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 06.08.2008Mordsspektakel in Mogontiacum
Historischer Krimi
Wir schreiben das Jahr 27 nach Christus. Ganz Mogontiacum ist auf den Beinen, um an den im gesamten Imperium bekannten Drusus-Festspielen teilzunehmen. Ganz Mainz? Nein, der erst in der Stadt eingetroffene Generalbaumeister Appius Claudius Etruscus und sein junger Architektenkollege Publius Marius Vitulus - die beide von Kaiser Tiberius damit beauftragt worden sind, eine feste Brücke über den Rhenus zu bauen - geraten am Rande des Spektakels unversehens in eine Mordsgeschichte. Was nicht nur ihnen äußerst gefährlich werden, sondern sich schlimmstenfalls zu einer Staatskrise ausweiten könnte. Es geht bei alledem um falsche Münzen und die Gier nach Macht, um skrupellose Legionäre und deren Hintermänner, die bis zuletzt alles daransetzen, um im Dunkeln zu bleiben. "Vertraue niemandem!", mahnt denn auch der sterbende Geheimermittler Titus Naevus Merula den unbedarften Marius - doch dieser braucht ganz dringend verlässliche Freunde, um in der ihm noch fremden Garnisonsstadt die notwendigen Nachforschungen anstellen zu können.
Rat und Hilfe vom ausgewiesenen Experten - im konkreten Fall vor allem vom rheinland-pfälzischen Landesarchäologen Gerd Rupprecht - hat auch Autorin Claudia Platz angenommen, wodurch ihr historischer Krimi "Die falschen Caesaren" zu einem richtig guten Mainz-Buch geworden ist. Denn die von Rupprecht in vielen Gesprächen und in vielseitigen Fax-Botschaften übermittelten Daten, Fakten und Erklärungen zum Leben in der einst größten Militärsiedlung Obergermaniens, mit bis zu 6000 stationierten Soldaten der XIV Legion Germania, machen aus einem spannenden und unterhaltsamen auch ein äußerst lehrreiches Buch. So erfährt der Krimi-Leser nebenbei viel Wissenswertes über den Alltag von Römern und Kelten: Welche Kleidung sie getragen, was sie gegessen und getrunken haben, wie dereinst operiert wurde, was in den Tempeln und rund um das Bühnentheater geschah und selbstverständlich auch, wie vor fast zwei Jahrtausenden eine feste Brücke über den Rhein geplant und gebaut worden ist.
Dass am Ende des 316 Seiten umfassenden Buchs das Bauwerk längst noch nicht vollendet und auch das Verbrechen nicht bis ins Letzte aufgeklärt ist, tut der Geschichte keinen Abbruch. Immerhin sind die schlimmsten Halunken für immer aus dem Verkehr gezogen und die wichtigsten Brückenpfeiler aufgestellt. Bei Jupiter, mehr kann man in so kurzer Zeit selbst von den Römern nicht erwarten.
MARKUS SCHUG
Claudia Platz: Die falschen Caesaren.
Ein historischer Krimi aus dem römischen Mainz. Leinpfad Verlag Ingelheim. 2008.
Broschur, 316 Seiten, 11,90 Euro.
ISBN 978-3-937782-65-2.
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
Historischer Krimi
Wir schreiben das Jahr 27 nach Christus. Ganz Mogontiacum ist auf den Beinen, um an den im gesamten Imperium bekannten Drusus-Festspielen teilzunehmen. Ganz Mainz? Nein, der erst in der Stadt eingetroffene Generalbaumeister Appius Claudius Etruscus und sein junger Architektenkollege Publius Marius Vitulus - die beide von Kaiser Tiberius damit beauftragt worden sind, eine feste Brücke über den Rhenus zu bauen - geraten am Rande des Spektakels unversehens in eine Mordsgeschichte. Was nicht nur ihnen äußerst gefährlich werden, sondern sich schlimmstenfalls zu einer Staatskrise ausweiten könnte. Es geht bei alledem um falsche Münzen und die Gier nach Macht, um skrupellose Legionäre und deren Hintermänner, die bis zuletzt alles daransetzen, um im Dunkeln zu bleiben. "Vertraue niemandem!", mahnt denn auch der sterbende Geheimermittler Titus Naevus Merula den unbedarften Marius - doch dieser braucht ganz dringend verlässliche Freunde, um in der ihm noch fremden Garnisonsstadt die notwendigen Nachforschungen anstellen zu können.
Rat und Hilfe vom ausgewiesenen Experten - im konkreten Fall vor allem vom rheinland-pfälzischen Landesarchäologen Gerd Rupprecht - hat auch Autorin Claudia Platz angenommen, wodurch ihr historischer Krimi "Die falschen Caesaren" zu einem richtig guten Mainz-Buch geworden ist. Denn die von Rupprecht in vielen Gesprächen und in vielseitigen Fax-Botschaften übermittelten Daten, Fakten und Erklärungen zum Leben in der einst größten Militärsiedlung Obergermaniens, mit bis zu 6000 stationierten Soldaten der XIV Legion Germania, machen aus einem spannenden und unterhaltsamen auch ein äußerst lehrreiches Buch. So erfährt der Krimi-Leser nebenbei viel Wissenswertes über den Alltag von Römern und Kelten: Welche Kleidung sie getragen, was sie gegessen und getrunken haben, wie dereinst operiert wurde, was in den Tempeln und rund um das Bühnentheater geschah und selbstverständlich auch, wie vor fast zwei Jahrtausenden eine feste Brücke über den Rhein geplant und gebaut worden ist.
Dass am Ende des 316 Seiten umfassenden Buchs das Bauwerk längst noch nicht vollendet und auch das Verbrechen nicht bis ins Letzte aufgeklärt ist, tut der Geschichte keinen Abbruch. Immerhin sind die schlimmsten Halunken für immer aus dem Verkehr gezogen und die wichtigsten Brückenpfeiler aufgestellt. Bei Jupiter, mehr kann man in so kurzer Zeit selbst von den Römern nicht erwarten.
MARKUS SCHUG
Claudia Platz: Die falschen Caesaren.
Ein historischer Krimi aus dem römischen Mainz. Leinpfad Verlag Ingelheim. 2008.
Broschur, 316 Seiten, 11,90 Euro.
ISBN 978-3-937782-65-2.
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main