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Familien werden in der Bundesrepublik Deutschland systematisch und auf vielfältige Weise schon seit Jahrzehnten benachteiligt und so an der Erfüllung ihrer wichtigen Aufgaben gehindert. Eine Wende in der Familienpolitik und eine tiefgreifende Reform aller familienpolitischen Grundlagen und Instrumente ist deshalb überfällig. Aus diesem Grund hat die Hessische Landesregierung die Initiative ergriffen und eine grundlegende familienpolitische Alternative entwickelt und zur Diskussion gestellt. Das Ergebnis, der "Wiesbadener Entwurf" zu einer Strukturreform der Familienpolitik, wird in diesem Band…mehr

Produktbeschreibung
Familien werden in der Bundesrepublik Deutschland systematisch und auf vielfältige Weise schon seit Jahrzehnten benachteiligt und so an der Erfüllung ihrer wichtigen Aufgaben gehindert. Eine Wende in der Familienpolitik und eine tiefgreifende Reform aller familienpolitischen Grundlagen und Instrumente ist deshalb überfällig. Aus diesem Grund hat die Hessische Landesregierung die Initiative ergriffen und eine grundlegende familienpolitische Alternative entwickelt und zur Diskussion gestellt. Das Ergebnis, der "Wiesbadener Entwurf" zu einer Strukturreform der Familienpolitik, wird in diesem Band dokumentiert, ebenso die Stellungnahmen führender Experten der Familienpolitik und der sozialpolitischen Verbände. Dieses Buch bietet somit die unentbehrliche Arbeitsgrundlage für alle, die an einer wirklichen Veränderung und Verbesserung der Familienpolitik inder Bundesrepublik mitwirken.
Hinweis: Dieser Artikel kann nur an eine deutsche Lieferadresse ausgeliefert werden.
Autorenporträt
Herausgeber des Bandes ist die Hessische Staatskanzlei in Wiesbaden.
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 11.05.2003

Koch-Rezepte für die Familie

Was kann die Politik für die Familien tun? 2001 beauftragte der hessische CDU-Ministerpräsident Roland Koch den Sozialrichter Jürgen Borchert damit, Vorschläge für eine familienpolitische Strukturreform des Sozialstaates zu machen. Borchert, politisch eher dem linken Lager zugerechnet, bekam eine Kammer in der Staatskanzlei und machte sich an die Arbeit. Das Ergebnis, ein "Wiesbadener Entwurf" zur Familienpolitik, liegt jetzt vor. Eine "familienpolitische Goldgrube", sagt Koch. Der Ökonom Bert Rürup, der für die Bundesregierung über die Zukunft des Sozialstaates nachdenkt, wirft Borchert dagegen "antiindividualistischen Fundamentalismus" vor. Er bemängelt, daß Borchert einseitig auf Umverteilung setzen und die Kosten für Kinder komplett sozialisieren wolle. Dabei werden Kinder doch freiwillig gezeugt, im vollen Bewußtsein auch der damit verbundenen Belastungen. Thesen und Kritik, alles über die Familie eben, auf 528 Seiten.

cag.

Hessische Staatskanzlei (Hrsg:).

Die Familienpolitik muß neue Wege gehen! Westdeutscher Verlag. 32,90 Euro.

Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main

Perlentaucher-Notiz zur ZEIT-Rezension

"50 Jahre Familienpolitik waren nicht gerade erfolgreich", zitiert Rezensent Warnfried Dettling den Hessischen Ministerpräsidenten Roland Koch. Diese Einschätzung ist wohl die Ursache für das vorliegende von der Hessischen Staatskanzlei herausgegebene Sachbuch zum Thema. Um die drei Kernfragen, warum eine Reform nötig und was schief gelaufen sei, aber natürlich auch was in Zukunft verändert werden müsse, habe Koch eigens den Familien- und Sozialexperten Jürgen Borchert, Richter am Landgericht Darmstadt, ein halbes Jahr an seine Staatskanzlei abordnen lassen, informiert Dettling Er bezeichnet das nun vorliegende Buch, das nicht nur Borcherts Meinung, sondern auch die Ergebnisse von der Landesregierung initiierten Tagung bündelt, als "eminent politisches" und "wichtiges" Sachbuch - und dies, wie er deutlich zu erkennen gibt, obwohl er Borcherts Vorschläge zur Problembewältigung nicht teilt. Für ihn ist dessen Ansatz zu deutlich, vor allem die traditionelle Familie "finanziell stärken und kulturell retten zu wollen". Dettling gefällt an dem Buch, dass es die Frage nach den Prioritäten radikalisiert, findet jedoch, dass Borchert sich nicht auf neue Realitäten einlässt. Somit bleibe der Wiesbadener Entwurf "bei einer um wichtige Dimensionen amputierten Familienpolitik stehen".

© Perlentaucher Medien GmbH
"Thesen und Kritik, alles über die Familie eben, auf 528 Seiten."
Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung, 11.05.2003