Seitdem Gemma bei einem Feuer als kleines Mädchen ihre Eltern verlor, lebt sie zurückgezogen in New York und hat einige Zwangsstörungen entwickelt. Als sie an ihrem Arbeitsplatz, der ,,New York Public Library" Zeilen eines alten Gedichts und dazu ein merkwürdiges Schmuckstück erhält, holt sie sich
Rat in England bei Professor Sisley. Er begleitet Gemma bei ihrer weiteren Spurensuche, die mehr aus…mehrSeitdem Gemma bei einem Feuer als kleines Mädchen ihre Eltern verlor, lebt sie zurückgezogen in New York und hat einige Zwangsstörungen entwickelt. Als sie an ihrem Arbeitsplatz, der ,,New York Public Library" Zeilen eines alten Gedichts und dazu ein merkwürdiges Schmuckstück erhält, holt sie sich Rat in England bei Professor Sisley. Er begleitet Gemma bei ihrer weiteren Spurensuche, die mehr aus ihrer Vergangenheit hervorbringen wird, als beide ahnen... .
Mich hat Nicole C. Vosseler mit diesem vielschichtigen und spannenden Roman von Anfang an mitgenommen und konnte mich bis zum Ende begeistern und gut unterhalten.
Besonders gut gefallen hat mir, dass die Handlung nicht nur in der Gegenwart, sondern auch in der Vergangenheit spielt. So macht man als Leserin eine kleine Zeitreise nach Ferrara im 16. Jhd zu der unglücklich verheirateten Lucrezia und im 19 Jhd. zu dem Dichter Robert Browning, der das viktorianische Gedicht, welches Gemma anonym erhält, verfasst hat.
Gemma ist eine sehr sympatische Protagonistin, die am Anfang mit ihren Kontrollbedürfnissen auf mich etwas merkwürdig wirkte. Erst wenn man sie besser kennenlernt und mehr über ihre Geschichte erfährt, kann man verstehen, warum sie so zurückgezogen lebt und eigentlich lieber den Kontakt zu anderen Menschen meidet. Umso schöner ist es, beim lesen mitzuerleben, wie sie aus ihrer Wohlfühlzone heraustritt und dabei immer stärker wird. Zur Seite steht ihr dabei Sisley, ein sehr intelligenter Mann, der ebenfalls wie Gemma etwas merkwürdig und befangen vor Fremden ist. Er entwickelt sich zu einem tatkräftigen Helfer, der sie nicht nur bei den Recherchen unterstützt.
Nicole C. Vosseler hat einen sehr gut lesbaren und auch poetischen Schreibstil. Was ihr gut gelingt, ist während der Zeitsprünge den einzelnen Figuren jeweils eine eigene Erzählstimme zu geben und somit auch die verschiedenen Situationen sehr authentisch und glaubwürdig darzustellen. Die Handlung selbst hat sie unglaublich spannend und abwechslungsreich gestaltet und mich wieder überrascht. Auch logisch ist alles gut durchdacht und hat mich überzeugt.
Insgesamt ist ,,Die Farben der Erinnerung" ein toller und unterhaltsamer Roman, der sehr poetisch erzählt wird. Gerne empfehle ich das Buch hier weiter.