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Die Farben der Schneiderkreide
Roman
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Karl Ignaz Hummel wird in seiner Jugend so manches Mal aus dem Gleis geworfen. Er wächst in Heimen und in der Großherzoglichen Badischen Erziehungsanstalt auf. Immer wieder kommt er mit dem Gesetz in Konflikt. Seinem Vorstrafenregister und der Arbeitslosigkeit der dreißiger Jahre in Deutschland versucht er durch eine Flucht in die Fremdenlegion zu entfliehen. Auf dem Weg nach Nordafrika bleibt er in Italien hängen. Er ist krank und finanziell völlig am Ende. Da kommt er auf die Idee, sich als deutscher Kriegsgefangener auszugeben, der nach 16-jähriger Haft aus einem französischen Lager ...
Karl Ignaz Hummel wird in seiner Jugend so manches Mal aus dem Gleis geworfen. Er wächst in Heimen und in der Großherzoglichen Badischen Erziehungsanstalt auf. Immer wieder kommt er mit dem Gesetz in Konflikt. Seinem Vorstrafenregister und der Arbeitslosigkeit der dreißiger Jahre in Deutschland versucht er durch eine Flucht in die Fremdenlegion zu entfliehen. Auf dem Weg nach Nordafrika bleibt er in Italien hängen. Er ist krank und finanziell völlig am Ende. Da kommt er auf die Idee, sich als deutscher Kriegsgefangener auszugeben, der nach 16-jähriger Haft aus einem französischen Lager in Algerien entflohen ist. Er nimmt dazu den Namen eines gefallenen Kameraden an, den er aus seinem Heimatdorf kannte. Dort wird ihm ein rauschender Empfang bereitet. Ab diesem Zeitpunkt wird er ein Objekt der Rechten, die sein Schicksal propagandistisch ausnutzen. Er wird in die Rolle eines Opfers des "Erbfeindes" Frankreich gepresst. Doch die Sache fliegt auf, und das Schicksal des Karl Ignaz Hummel nimmt seinen Lauf. Schließlich gipfelt sein "Betrug" in einem Prozess, der mit einer Gefängnisstrafe für ihn endet. Die Zeit des Zweiten Weltkrieges verbringt er in Haft und Sicherheitsverwahrung. Er überlebt den Bombenangriff auf Bruchsal und wird erst nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs in die Freiheit entlassen. "Um Politik habe ich mich nie gekümmert, das ist etwas für große Leute", sagt er irgendwann. Und doch schildert dieser Roman nicht nur eine Lebensgeschichte, sondern auch ein Stück Zeit- und Gegenwartsgeschichte. Wie endet die Geschichte dieser zum Scheitern verurteilten Existenz? Kommt er letztlich doch in der bürgerlichen Gesellschaft an, die er einzig und allein anstrebt? Oder zerbricht er an den abweisenden Vorurteilen der Gesellschaft? "Die Farben der Schneiderkreide" verbindet die Spurensuche eines Historikers mit den Elementen eines Romans und schafft so ein eindringliches Zeitgemälde, insbesondere von den dreißiger Jahren in Deutschland. Die Geschichte des Schneiders Karl Ignaz Hummel aus Südbaden hat einen historischen Hintergrund. Die Schauplätze der Handlung von Basel, Karlsruhe, Freiburg, Offenburg und Bruchsal sind nachweisbar. Und doch handelt es sich hiebei nicht um einen historischen Roman. Es ist vielmehr die Geschichte eines Mannes, der zwar Täter ist, aber inviel stärkerem Maße auch Opfer. Ist Hummel ein Betrüger? Ein badischerHauptmann von Köpenick? Oder nur ein einfacher Schneider aus einer Provinz am Rande des Reiches, der seinem Glück hinterherennt?