In Ernests Leben hat alles seinen Platz, nichts geht drunter und drüber. In diesem Leben mit einer Großmutter Precieuse und einer Haushaltshilfe gibt es keine Eltern, kein Telefon, keinen Fernseher, und das Uralt-Radio wird nur abends für die Nachrichten eingeschaltet. Ernest ist zehn Jahre alt und vermisst nichts, denn er kennt nichts anderes als die Farben Schwarz und Weiß. Dann tritt Victoire wie ein Wirbelsturm in sein Leben. Sie ist temperamentvoll, lebenslustig und ungehemmt in ihrer Neugier. Victoires Zuhause ist das genaue Gegenteil zu seinem: Da sie zwölf Brüder hat, ist ständig etwas los. Hier wird einfach angepackt, anstatt dem Leben nur zuzuschauen. Und mit einem Mal halten die Farben Einzug bei Ernest. Das Unfassbare gelingt ihm: Er kann seine Großmutter dazu bewegen, für einen Spaziergang das Haus zu verlassen. Victoire hat einfach alles umgekrempelt. Nur eins muss Ernest selbst angehen: die Suche nach seinem Vater. Aber mit Victoire an seiner Seite ist auch hie r ein Sieg vorprogrammiert.