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Zahlreiche Märchen, die uns aus den 'Kinder- und Hausmärchen' der Brüder Grimm vertraut sind, haben schon viel früher literarische Gestalt gewonnen. In Frankreich hatte der Schriftsteller Charles Perrault (1628-1703), ein Zeitgenosse des Sonnenkönigs Ludwig XIV., mit seiner Märchensammlung Contes de Fées dem Genre zum Durchbruch verholfen. Die Märchen stammten aus mündlicher Überlieferung und von anderen Autoren (wie z. B. Giambattista Basile). Viele der Perault'schen Märchen sind uns wohlbekannt. So begegnen dem Leser das Rotkäppchen, das Dornröschen, das Aschenputtel und der gestiefelte…mehr

Produktbeschreibung
Zahlreiche Märchen, die uns aus den 'Kinder- und Hausmärchen' der Brüder Grimm vertraut sind, haben schon viel früher literarische Gestalt gewonnen. In Frankreich hatte der Schriftsteller Charles Perrault (1628-1703), ein Zeitgenosse des Sonnenkönigs Ludwig XIV., mit seiner Märchensammlung Contes de Fées dem Genre zum Durchbruch verholfen. Die Märchen stammten aus mündlicher Überlieferung und von anderen Autoren (wie z. B. Giambattista Basile). Viele der Perault'schen Märchen sind uns wohlbekannt. So begegnen dem Leser das Rotkäppchen, das Dornröschen, das Aschenputtel und der gestiefelte Kater, aber auch Riquet mit dem Schopf und der Ritter Blaubart, die beide nicht zu den Figuren der Grimm'schen Sammlung gehören.
1862 erschien in Paris eine Ausgabe der Perrault'schen Märchen mit Kupferstichen nach Zeichnungen von Gustave Doré. Der österreichische Dichter und Schriftsteller Moritz Hartmann hat die Märchen ins Deutsche übertragen, die deutsche Ausgabe mit den Doré'schen Illustrationen erschien 1867 bei Eduard Hallberger in Stuttgart. Dieser Ausgabe folgt unsere Neuausgabe. Der Text ist neu gesetzt, die Illustrationen Gustave Dorés sind sorgfältig reproduziert - eine bibliophile Kostbarkeit zum Schmökern und Vorlesen.
Autorenporträt
Gustave Doré (1832-1883), französische Maler und Zeichner, ist bis heute berühmt für seine Illustrationen zu bedeutenden Werken der Weltliteratur.

Moritz Hartmann (1821-72) war ein österreichischer Journalist, Schriftsteller und Politiker. 1844 ging er für einige Jahre auf Reisen, u.a. nach Paris, wo er mit Heinrich Heine und Alfred de Mussét befreundet war. 1860 übernahm er eine Professur für deutsche Literatur an der Universität Genf. Wenige Jahre später kehrte er nach Deutschland zurück, wo er ab 1867 die Redaktion der Zeitschrift Freya in Stuttgart leitete.

Charles Perrault, geboren 1628 in Paris, gestorben 1703 in Paris, wurde vor allem durch seine Gedichte- und Märchensammlung berühmt. Er hat das Genre der contes de fees in Frankreich popularisiert und deutsche Autoren wie die Brüder Grimm oder Ludwig Bechstein maßgeblich beeinflusst. Nach seinem Jurastudium wurde er Anwalt, Berater von Ludwig XIV. und später Oberaufseher der königlichen Bauten. Perrault war ebenfalls Mitglied der Academie Francaise.