Inhalt:
Wittiges, ein junger Landadeliger trifft am Hof von Toledo die 16jährige Prinzessin Brunichild.
Brunichild soll in wenigen Wochen zu ihrer Hochzeit mit Sigibert, dem König der Franken aufbrechen. Die beiden so unterschiedlichen Leute fühlen sich zueinander hingezogen und so beschließt
Wittiges, alles zu unternehmen, um sich dem Hochzeitszug anschließen zu können. Als Stallmeister findet…mehrInhalt:
Wittiges, ein junger Landadeliger trifft am Hof von Toledo die 16jährige Prinzessin Brunichild.
Brunichild soll in wenigen Wochen zu ihrer Hochzeit mit Sigibert, dem König der Franken aufbrechen. Die beiden so unterschiedlichen Leute fühlen sich zueinander hingezogen und so beschließt Wittiges, alles zu unternehmen, um sich dem Hochzeitszug anschließen zu können. Als Stallmeister findet er seine neue Berufung und in dem jungen Eunuchen Alexander eine Begleitung. Auch die junge Aletha geht als Dienerin der Prinzessin mit nach Franken. Sie ist froh, dem Hof der Westgoten und Brunichilds Vater zu entkommen, der Gefallen an ihr gefunden hat.
Die Schicksale dieser Personen sind untrennbar miteinander verbunden und schließlich kommen auch noch König Sigiberts Brüder mit ins Spiel ...
Meine Meinung:
Für die Entscheidung "Die Fehde der Königinnen" zu lesen, sollte man Titel und Klappentext außen vor lassen, denn diese sind schlicht und ergreifend falsch!
Unabhängig davon, hat mir das Buch aber gut gefallen.
Der Fehler liegt schon darin, dass Brunichild im Jahr 566 gerade einmal 16 Jahre alt ist und noch Jahre davon entfernt, ihre spätere Schwägerin Fredegunde überhaupt kennenzulernen. Eine wirkliche Fehde zwischen den beiden findet in "Die Fehde der Königinnen" eigentlich gar keine richtige Erwähnung, zumal Fredegunde nur eine Randfigur ist und der Auslöser der historisch bekannten Fehde spielt erst auf den letzten 80 (von über 400) Seiten eine Rolle. Wer sich also für den berühmten Streit der Königinnen aus dem Nibelungenlied interessiert, der sollte besser Fachliteratur heranziehen und nicht dieses Buch.
Sehr schön erzählt wird hier allerdings die Zeit bevor Fredegunde und Brunichild Schwägerinnen wurden. Sowohl aus Sicht der Prinzessin und späteren Königin, als auch aus Sicht des Landadeligen Wittiges wird hier Einblick in eine Zeit gewährt, die noch zu den Anfängen des in historischen Roman allseits so beliebten "Mittelalters" liegt. Die Ränkeschmiederei an den Königshöfen, die von politischen oder finanziellen Gründen beeinflussten Hochzeiten, die Machtkämpfe zwischen den Religionsformen und die Ehrbegriffe der Zeit sind anschaulich dargestellt und gut in die Geschichte eingebunden. Es handelt sich hier aber um einen eher leichten historischen Roman, der sich weniger mit der Erwähnung historischer Daten aufhält, sondern vielmehr dem Gefühls- und Liebesleben seiner Figuren widmet.
Gerne hätte ich noch eine Stellungnahme der Autorin gelesen, in der sie erläutert, was Fakt und was Fiktion ist. Leider fehlt dies jedoch ebenso wie eine Karte der Königreiche und politischen Grenzen. Da es hier insbesondere um Gebietsansprüche geht, wäre das von Vorteil gewesen.
Eva Maasers Schreibstil ist sehr flüssig und gut lesbar, schon mit ihrem Buch "Die Astronomin" konnte sie mich überzeugen. Ich würde mich sehr freuen, wenn sie sich dieser Epoche in einem weiteren Buch widmet, da ich bisher noch nicht viele historische Romane gelesen habe, die vor dem 11. Jahrhundert spielen.