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Im Wechselspiel zwischen Glück und Leid ringen Geduld und Stress um die Vorherrschaft. Es wird Zeit, endlich mal die Fenster aufzumachen und durchzulüften. Erstmal muss ich allerdings noch schnell meinen Patienten im Bett zu seinem Röntgentermin fahren. Er meint: "Nicht, dass wir noch abheben! Haben Sie für das Bett überhaupt einen Führerschein?" Meine nächste Patientin sitzt ruhig in ihrem Bett, umringt von Pflegekräften und Ärzt:innen. Das Essen dampft vor ihr auf dem Betttisch. Um sie herum wird heiß diskutiert. Daneben steht noch ein Joghurt. "Ich muss Sie jetzt zu ihrem Termin mitnehmen,…mehr

Produktbeschreibung
Im Wechselspiel zwischen Glück und Leid ringen Geduld und Stress um die Vorherrschaft. Es wird Zeit, endlich mal die Fenster aufzumachen und durchzulüften. Erstmal muss ich allerdings noch schnell meinen Patienten im Bett zu seinem Röntgentermin fahren. Er meint: "Nicht, dass wir noch abheben! Haben Sie für das Bett überhaupt einen Führerschein?" Meine nächste Patientin sitzt ruhig in ihrem Bett, umringt von Pflegekräften und Ärzt:innen. Das Essen dampft vor ihr auf dem Betttisch. Um sie herum wird heiß diskutiert. Daneben steht noch ein Joghurt. "Ich muss Sie jetzt zu ihrem Termin mitnehmen, der Arzt braucht neue Werte" , erkläre ich. Erst nach einem Löffel Kartoffelbrei, antwortet sie: "Das mag alles sein, aber jetzt esse ich. Nachdem ich meinen Nachtisch aufgegessen habe, können wir los."Ein Fenster tut sich auf. Es ist nur ein Augenblick, doch es fühlt sich an wie Urlaub.Eine Kollegin sagte einmal zu mir: "Die Geschichten der Patienten sind wie Fenster in andere Welten."
Autorenporträt
Milan Ertman begann bereits im Alter von 7 Jahren Kurzgeschichten zu schreiben und kleine Hörspiele aufzunehmen, dank einem Kassettenrecorder mit Mikrofon, den seine Mutter ihm schenkte. Zahlreichen Gedichten und Liedern folgten Talentshows und Poetry Slams. Nach seinem Abitur war er als Bundesfreiwilliger auf einer palliativen Krebsstation tätig. Ehrenamtlich brachte er in dieser Zeit Immigranten Deutsch bei und gab Gitarrenunterricht. Während seiner Ausbildung zur Pflegefachkraft gründete er mit zwei Kollegen eine Band. Er absolvierte drei Jahre später das Examen zur Pflegefachkraft, begleitet von kontinuierlichem Schreiben, Singen und Gitarrespielen. Aktuell arbeitet er bei der Aufnahmestation eines Krankenhauses. Seine Patienten schenken ihm Inspiration für seine Kunst.