Es ist unbestreitbar, dass die Vorstellungen der Osteuropäer über die EU überwiegend das Ergebnis der Informationsvermittlung des Leitmediums Fernsehen sind. Bei der vorliegenden Arbeit geht es primär um die Frage, welches Bild der EU im bulgarischen Fernsehen vermittelt wird: ein illusionäres, ein negatives oder ein realistisches. Trägt die Berichterstattung der Komplexität der Thematik Rechnung oder beschränkt sie sich nur auf eine Komplexitätsreduktion? Dabei bewertet der Autor Ivo Indzhov bereits existierende europäische Studien zu den Problemen vor der medialen EU-Vermittlung; die Grundlage seiner Untersuchung bildet eine Inhaltsanalyse der (EU-) Berichterstattung in den Hauptnachrichten der beiden führenden Fernsehanbieter des Landes - bTV (privat-kommerziell) und Kanal 1 (öffentlich-rechtlich). Einleitend stellt der Autor ausführlich und kritisch die Fernsehtransformation in Bulgarien nach 1989 unter den Bedingungen der schleppenden Übernahme der westlichen Medienstandards. Auf die Programmentwicklung des Fernsehens nach der Wende wird es ebenso akzentuiert. Die Arbeit richtet sich an Medien- und Europaforscher, politische Entscheidungsträger, Studenten.