Seit mehr als 150 Jahren üben die spätantiken Gläser mit graviertem Figurendekor durch die Vielfalt der auf ihnen dargestellten Bildthemen und die beigefügten Inschriften eine besondere Faszination aus. An der Schnittstelle von Glasforschung, Archäologie und Epigraphik stehen sie im Fokus unterschiedlicher Forschungsdisziplinen. Eine ganzheitliche interdisziplinäre Erschließung dieser Materialgruppe fehlte jedoch bislang. Das vorliegende Werk präsentiert erstmals den gesamten heute international greifbaren Bestand, der, basierend auf einer einheitlichen modernen Dokumentation, neu diskutiert und bewertet wird. Einen Schwerpunkt bildet die lange vernachlässigte Erörterung der Herstellungstechnik. Die aus Mikroskopaufnahmen und durch 3-D-Messverfahren gewonnenen Erkenntnisse bieten noch nie dagewesene Einblicke in die Handwerkskunst der Glasgravur und Forschern die Möglichkeit einer besseren Zuweisung von Neufunden zu bestimmten Stilgruppen.