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Studienarbeit aus dem Jahr 2008 im Fachbereich Germanistik - Ältere Deutsche Literatur, Mediävistik, Note: 1,3, Universität Regensburg (Institut für Germanistik), Veranstaltung: Proseminar II ÄDL: Willehalm, Sprache: Deutsch, Abstract: Mit dem 'Willehalm hat Wolfram von Eschenbach wohl eine der bedeutendsten Dichtungen des deutschen Hochmittelalters geschaffen. Wie Zeilen zu Beginn des Textes bereits andeuten, handelte es sich bei diesem Werk um eine Neuheit innerhalb der damaligen Literatur. Wolframs Bearbeitung der La Bataille d Aliscans gibt der Forschung durch ihre thematische Komplexität,…mehr

Produktbeschreibung
Studienarbeit aus dem Jahr 2008 im Fachbereich Germanistik - Ältere Deutsche Literatur, Mediävistik, Note: 1,3, Universität Regensburg (Institut für Germanistik), Veranstaltung: Proseminar II ÄDL: Willehalm, Sprache: Deutsch, Abstract: Mit dem 'Willehalm hat Wolfram von Eschenbach wohl eine der bedeutendsten Dichtungen des deutschen Hochmittelalters geschaffen. Wie Zeilen zu Beginn des Textes bereits andeuten, handelte es sich bei diesem Werk um eine Neuheit innerhalb der damaligen Literatur. Wolframs Bearbeitung der La Bataille d Aliscans gibt der Forschung durch ihre thematische Komplexität, einer besonderen Erzählstruktur und vor allem aufgrund des Fragment-Charakters viele Rätsel auf.
Insbesondere die Frage nach der konkreten Gattungszuordnung lässt sich daher nur schwer klären, wobei der Begriff des opus mixtum eine vorläufige Einigung darstellt.
Ein wichtiger Punkt bei der Gattungseinteilung ist Wolframs Gestaltung der auftretenden Figuren. Neben Willehalm ist besonders die Darstellung von Gyburg sehr interessant. Als ehemalige Heidin Arabel und Frau Tybalts, die zum Christentum konvertiert und mit Willehalm die Ehe eingeht, gehört sie beiden Parteien an, und nimmt damit eine Sonderstellung in der Figurenkonstellation ein. Gyburg hat nur wenige Auftritte, diese sind jedoch prägend für das gesamte Werk. Der Einfluss der Figur Gyburgs auf die Dichtung erscheint vor allem deshalb zentral, da sie für die Verhältnisse von mittelalterlicher Literatur ein sehr breit gefächertes Rollenspektrum für sich beansprucht, das in einzelnen Versatzstücken die Grenzen damaliger Frauendarstellung sprengt.
Anhand verschiedener Rollenschwerpunkte will diese Arbeit versuchen, die weibliche Hauptfigur näher zu charakterisieren. Den Leitfaden hierfür bildet die Frage: Gyburg: Kriegerische Amazone, höfische vrouwe, Minnedame und Ehefrau sowie christliche Heilsbringerin?
Bei der Auswertung einschlägiger Textstellen spielen nicht nur konkrete Handlungen Gyburgs eine Rolle,sondern auch Beschreibung und Bewertung ihrer Person, sowohl durch den Erzähler, als auch durch andere Figuren der Dichtung. Diese Untersuchungen geben möglicherweise Aufschluss über Gyburgs Position im Personenkomplex und ihrem konkreten Wirkungskreis, sowie über eventuell damit zusammenhängende Auswirkungen auf den gesamten Handlungsverlauf. Die beabsichtigte Textinterpretation klammert einen realhistorischen Bezug des Werkes aus und konzentriert sich vielmehr auf Wertungen im Bereich der literarischen Gestaltungsmuster von Figuren. Inwieweit Gyburgs einzelne verkörperte Rollen dabei überwiegen oder sich gegebenenfalls aufeinander auswirken, soll im Anschluss genauer aufgearbeitet werden.
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