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Allein noch in der Kunst, der kritischen Erbin der Metaphysik, im "anderen Zustand" des ästhetischen Bewußtseins und namentlich an den Grenzen sprachlicher Darstellbarkeit kommt es zu jenen paradoxalen Erfahrungen, welche die Renaissance des Erhabenen begründen: beunruhigendes Fasziniertsein, Erfahrungen des für vernünftige Rede Unaussprechbaren, des Inkommensurablen, Disparaten und des der irritierten Sinneserfahrung selbst noch einmal sinnhaft Entzogenen. Es ist eine im transitorischen Modus zwischen Möglichkeit und Wirklichkeit sich ereignende Phänomenalität des Anderen, welche das Selbst…mehr

Produktbeschreibung
Allein noch in der Kunst, der kritischen Erbin der Metaphysik, im "anderen Zustand" des ästhetischen Bewußtseins und namentlich an den Grenzen sprachlicher Darstellbarkeit kommt es zu jenen paradoxalen Erfahrungen, welche die Renaissance des Erhabenen begründen: beunruhigendes Fasziniertsein, Erfahrungen des für vernünftige Rede Unaussprechbaren, des Inkommensurablen, Disparaten und des der irritierten Sinneserfahrung selbst noch einmal sinnhaft Entzogenen. Es ist eine im transitorischen Modus zwischen Möglichkeit und Wirklichkeit sich ereignende Phänomenalität des Anderen, welche das Selbst aus seiner existenziellen Rahmung heraus in die Fremde der "Eigenschaftslosigkeit" dezentriert. Das authentische Ich unterliegt einer Ontologie imaginärer Potentialität und verschiebt sich auf der Ebene des Symbolischen ins Ungreifbare; im Prozeß der Dissemination entgleiten die Fragen nach dem Subjekt und dem Sinn ins Unentscheidbare. Seit der Moderne bestimmen nicht mehr Transzendenz, Unendlichkeit und Größenphantasien, sondern Transgression, Endlichkeit und bewußtwerdendes Scheitern die Szene des Erhabenen. Unter nachmetaphysischen Bedingungen insistiert das Erhabene im Jenseits des Diskurses als das unerlöste Andere der Vernunft und läßt sich im Spannungsfeld zwischen philosophischem Differenzdenken und literarischer Negativitätsästhetik situieren. Entwickelt zum poststrukturalen Denkmotiv konfiguriert es in diesem Buch reflexionslogische, phänomenologische und psychogenetische wie auch gesellschafts-, geschichts- und repräsentationstheoretische Problemstellungen. Durch deren semiotische Reformulierung werden sie für eine ästhetische Analytik von avancierter Literatur wie der Robert Musils fruchtbar gemacht. Diese Studie bringt erstmals die ästhetische Grundstruktur des Jahrhundertromans "Der Mann ohne Eigenschaften" zum Vorschein, indem das Erhabene als eine Figur expliziert wird, in welcher Selbstreferentialitat und Alterität sich berühren, die Wahrnehmungsbewegung mit dem Sprachdynamischen verschränkt ist sowie Sinntransgression und Bedeutungsgeschehen ineinander übergehen.