In diesem Roman vermittelt Raul Brandão der Nachwelt Einblicke in ein Leben, von dem er wusste, dass es die fortschreitende Modernisierung nicht überdauern würde. Der Autor ist gleichzeitig Beobachter und Teil einer sterbenden Welt, wenn er den portugiesischen Fischern bei ihrem Überlebenskampf von Dorf zu Dorf folgt und Anteil nimmt an ihrer Arbeit, ihren Hoffnungen und Schmerzen. Eingebettet in überwältigend schöne Naturschilderungen wird von der täglichen Tragödie derer erzählt, für die jede Ausfahrt Leben und reichen Fang oder Tod und den Verlust eines geliebten Menschen an die See bedeuten kann. Unter Brandãos Feder entstehen kraftvolle Porträts von Männern und Frauen, die nie den Ehrgeiz hatten, der Nachwelt erhalten zu bleiben. Überwältigende Freude und abgrundtiefes Leid greifen nach dem Leser und versetzen ihn in eine vergangene Welt, die ihn nicht mehr loslassen wird. "Die Fischer" ist eine wehmütige Hommage ohne falsche Sentimentalität, voll Respekt vor dem Meer und den Menschen, die von ihm abhängig sind.
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Perlentaucher-Notiz zur Süddeutsche Zeitung-Rezension
Einen spannenden Blick wirft dieser zwischen 1893 und 1923 erstmals erschienene Roman auf Portugal und die Veränderungen, die das Land zu der Zeit durchmachte, meint Rezensent Gerd Hammer. Seiner Meinung nach haben Raul Brandaos Geschichten auch heute noch eine Menge Aussagekraft: "Wer mit diesem Buch, das kein Reiseführer ist, in der Hand durch das Portugal von heute fährt", werde Brandaos Blick oft bestätigt finden. Ein gute Portion Sozialromantik stecke zwar schon in Brandaos Beobachtungen, aber verklären wollte der Autor nach Hammers Meinung trotzdem nichts. Sein Blick auf das Land sei einfach der eines "geduldigen Reisenden", der alles andere als flüchtig sei, sondern eine große kulturelle Vielfalt jenseits von "Fadogesang und melancholischer Sehnsucht" widerspiegele, lobt Hammer.
© Perlentaucher Medien GmbH
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