Waffen, Macht, Skandale - diese Stichworte beherrschen die Geschichte der einstmals reichsten deutschen Familie. Der Pakt mit Kaiser und NS-Staat begann für den Stahlkonzern jeweils mit riesigen Gewinnen und endete in Schutt und Asche. Mit dem Wirtschaftswunder lief das Zusammenspiel mit der Macht erneut wie geschmiert. Doch die Flick-Affäre stürzte die Familie Hand in Hand mit der politischen Klasse der BRD in
eine tiefe Krise, das größte deutsche Privatunternehmen zerbrach im Familienstreit.
Flick bleibt ein Reizwort: Wenn im kommenden Herbst die Flick-Collection in Berlin ihre Türen öffnet, wird die Vergangenheit der Familie erneut zum Thema.
eine tiefe Krise, das größte deutsche Privatunternehmen zerbrach im Familienstreit.
Flick bleibt ein Reizwort: Wenn im kommenden Herbst die Flick-Collection in Berlin ihre Türen öffnet, wird die Vergangenheit der Familie erneut zum Thema.
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 12.09.2004Waffen, Macht, Skandale
Vordergründig betrachtet, ist es die Geschichte einer der einst reichsten deutschen Familien. Doch es ist auch die Geschichte Deutschlands. Es ist eine Geschichte vom Aufstieg und vom Niedergang: die Geschichte der Flicks.
Der freie Journalist Thomas Ramge hat den Werdegang des Stahlbarons Flick und seiner Familie akribisch recherchiert. Dazu mußte er tief in die Archive der deutschen Vergangenheit hinabsteigen. Was er dort zutage förderte, läßt sich mit den Stichworten Waffen, Macht und Skandale zusammenfassen - vom Kaiserreich bis in die Bonner Republik beherrschten sie das Leben des Konzerngründers und Patriarchen Friedrich Flick. Das eindrucksvolle Bild, das Ramge dabei von ihm zeichnet, ist das des strategisch genialen Unternehmers, der außer dem Wohl des Konzerns keine anderen Werte gelten läßt.
Stets bleibt Flick Opportunist. Keine deutsche Unternehmerfamilie stand den Mächtigen über eine so lange Zeit so nahe, ob nun ein Kaiser, ein Diktator oder Demokraten regierten. Der Pakt mit Kaiser und NS-Staat begann für den Stahlkonzern jeweils mit riesigen Gewinnen und endete 1945 in Schutt und Asche. Mit dem Wirtschaftswunder lief das Zusammenspiel mit der Macht erneut wie geschmiert. Doch die Flick-Affäre stürzte die Familie Hand in Hand mit der politischen Klasse der BRD in eine tiefe Krise, das größte deutsche Privatunternehmen zerbrach im Familienstreit.
Das Reizwort Flick bleibt aktuell: Wenn im Herbst die Flick Collection in Berlin ihre Türen öffnet, wird die Vergangenheit der Familie erneut zum Thema.
hena.
Thomas Ramge: Die Flicks, Campus Verlag, 24,90 Euro
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
Vordergründig betrachtet, ist es die Geschichte einer der einst reichsten deutschen Familien. Doch es ist auch die Geschichte Deutschlands. Es ist eine Geschichte vom Aufstieg und vom Niedergang: die Geschichte der Flicks.
Der freie Journalist Thomas Ramge hat den Werdegang des Stahlbarons Flick und seiner Familie akribisch recherchiert. Dazu mußte er tief in die Archive der deutschen Vergangenheit hinabsteigen. Was er dort zutage förderte, läßt sich mit den Stichworten Waffen, Macht und Skandale zusammenfassen - vom Kaiserreich bis in die Bonner Republik beherrschten sie das Leben des Konzerngründers und Patriarchen Friedrich Flick. Das eindrucksvolle Bild, das Ramge dabei von ihm zeichnet, ist das des strategisch genialen Unternehmers, der außer dem Wohl des Konzerns keine anderen Werte gelten läßt.
Stets bleibt Flick Opportunist. Keine deutsche Unternehmerfamilie stand den Mächtigen über eine so lange Zeit so nahe, ob nun ein Kaiser, ein Diktator oder Demokraten regierten. Der Pakt mit Kaiser und NS-Staat begann für den Stahlkonzern jeweils mit riesigen Gewinnen und endete 1945 in Schutt und Asche. Mit dem Wirtschaftswunder lief das Zusammenspiel mit der Macht erneut wie geschmiert. Doch die Flick-Affäre stürzte die Familie Hand in Hand mit der politischen Klasse der BRD in eine tiefe Krise, das größte deutsche Privatunternehmen zerbrach im Familienstreit.
Das Reizwort Flick bleibt aktuell: Wenn im Herbst die Flick Collection in Berlin ihre Türen öffnet, wird die Vergangenheit der Familie erneut zum Thema.
hena.
Thomas Ramge: Die Flicks, Campus Verlag, 24,90 Euro
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 16.12.2006Zum Thema
Nichts geht ohne Informanten
Rainer Liedtke: N M Rothschild & Sons. Böhlau Verlag, Köln 2006, 271 Seiten, 32,90 Euro.
Rainer Liedtke, Privatdozent am Historischen Institut der Universität Gießen, untersucht das Londoner Firmenarchiv der seinerzeit größten Privatbank der Welt und rekonstruiert das Informantennetzwerk der Familie.
Die Flicks und die Gier
Thomas Ramge: Die Flicks. 294 Seiten, Gustav Lübbe Verlag, Bergisch Gladbach 2006, 8,95 Euro.
Noch eine Familie, deren Geschick mit der Geschichte Deutschlands eng verwoben ist. Die Historie der Industriellenfamilie Flick ist ein gut geschriebenes Lehrstück, was sich mit Gier erreichen lässt.
SZdigital: Alle Rechte vorbehalten – Süddeutsche Zeitung GmbH, München
Eine Dienstleistung der DIZ München GmbH
Nichts geht ohne Informanten
Rainer Liedtke: N M Rothschild & Sons. Böhlau Verlag, Köln 2006, 271 Seiten, 32,90 Euro.
Rainer Liedtke, Privatdozent am Historischen Institut der Universität Gießen, untersucht das Londoner Firmenarchiv der seinerzeit größten Privatbank der Welt und rekonstruiert das Informantennetzwerk der Familie.
Die Flicks und die Gier
Thomas Ramge: Die Flicks. 294 Seiten, Gustav Lübbe Verlag, Bergisch Gladbach 2006, 8,95 Euro.
Noch eine Familie, deren Geschick mit der Geschichte Deutschlands eng verwoben ist. Die Historie der Industriellenfamilie Flick ist ein gut geschriebenes Lehrstück, was sich mit Gier erreichen lässt.
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Perlentaucher-Notiz zur FR-Rezension
Rezensent Rudolf Walther nennt diesen "Versuch" von Thomas Ramge zu einer Geschichte der Familie Flick "respektabel". Doch habe der Autor nichts wirklich Neues mitzuteilen. Zudem sei diese Synthese leider keine quellennahe Studie - während eine kritische Untersuchung "der Abgründe der Familiengeschichte der Flicks" doch gerade in Aussicht stehe: die Flick-Enkelin Dagmar Ottman hat den Historiker Norbert Frei damit beauftragt, erfährt man. Ramges Buch dagegen, rügt der Rezensent, genüge kritischen Ansprüchen nicht, es referiere vielmehr im wesentlichen, was Historiker und Journalisten bereits zusammengetragen haben. Schwerer wiegt für Walther allerdings noch, dass Ramges Buch "passagenweise nicht frei von apologetischen Zügen" sei. Während Ramge den wirtschaftskritischen Autor Bernt Engelmann, der die Familiengeschichte der Flicks schon 1968 und 1975 darstellte, abwertend als "Boulevardjounalist" bezeichne, seien diesem wenigstens, so der Rezensent, keine "Geschmacklosigkeiten und Verharmlosungen" unterlaufen wie diejenige, die Flicks hätten ihren Reichtum "hart erarbeitet".
© Perlentaucher Medien GmbH
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