Das große Erinnerungsbuch des Dada-Erfinders Hugo Ball in einer ausführlich kommentierten Neuedition.Selten hat ein Autor so gegensätzliche weltanschauliche und künstlerische Positionen in sich vereinigt wie Hugo Ball (1886-1927). Begonnen hat er als dissertierender Nietzsche-Adept, wechselte aber ohne akademischen Abschluß zum Theater. Es folgte eine Phase als expressionistischer Bohème-Literat, die mit dem Ersten Weltkrieg ein jähes Ende fand. Ball meldete sich vergeblich als Freiwilliger und fuhr als journalistischer Beobachter an die Front. Bald zum Kriegsgegner geworden, emigrierte er im Frühjahr 1915 nach Zürich. Ohne die Weltlage aus den Augen zu verlieren, gründete er ein eigenes Cabaret und erfand den Dadaismus. Als dieser Karriere zu machen begann, war Ball schon wieder anderswo: bei der Redaktion einer republikanischen Zeitung, die demokratische Verhältnisse in Deutschland forderte. Die Revolution von 1918 enttäuschte ihn jedoch - Ball wandte sich der Religion zu und wurde zum bekennenden asketisch orientierten Katholiken.Wie war all dies zu vereinen und zu erklären? Ball trug über mehrere Jahre den Plan eines autobiographischen Buchs mit sich herum. Daraus erwuchs schließlich »Die Flucht aus der Zeit«, erschienen 1927, kurz vor seinem frühen Tod. In diesem Werk zeichnet Ball seine Entwicklung in zahlreichen Notaten, kurzen Aufzeichnungen und Reflexionen nach.
»eine faszinierende Lektüre, eine inspirierte ästhetische Theorie eines zu vielen intellektuellen Überraschungen befähigten 'Kirchenpoeten' (...), die auch für Dichter der Gegenwart Pflichtlektüre bleibt.« (Michael Braun, Die Rheinpfalz, 08.01.2019) »In 'Die Flucht aus der Zeit' kann man all die Themen des späten Hugo Ball wiederfinden. (...) Eine editorische Großtat« (Oliver Pfohlmann, Deutschlandfunk Büchermarkt, 07.04.2019) »Diese Neuausgabe der 'Flucht aus der Zeit' darf als Meilenstein der Hugo Ball-Forschung gelten.« (Stefan Braun, SR 2 KulturRadio, 27.02.2019) »Hugo Balls tiefschürfendes, kluges, brillant geschriebenes Lebensbuch« (Karl Piberhofer, der Freitag, 04.07.2019)