Mit diesem Roman legt Andrea Camilleri seinen inzwischen 15. Krimi um den sizilianischen Comissario Montalbano vor.
Ein ermordetes Mädchen aus Russland wird auf einer Müllkippe nahe der Stadt Vigata gefunden. Im Laufe seiner wie immer messerscharf geführten Ermittlungen stößt Montalbano
schließlich auf einen eindeutigen Tatverdächtigen. Aber er ahnt, dass er damit nur einen ersten Teil der…mehrMit diesem Roman legt Andrea Camilleri seinen inzwischen 15. Krimi um den sizilianischen Comissario Montalbano vor.
Ein ermordetes Mädchen aus Russland wird auf einer Müllkippe nahe der Stadt Vigata gefunden. Im Laufe seiner wie immer messerscharf geführten Ermittlungen stößt Montalbano schließlich auf einen eindeutigen Tatverdächtigen. Aber er ahnt, dass er damit nur einen ersten Teil der Wahrheit aufgedeckt hat...
Dieses Buch ist ein weiterer Beweis dafür, dass die Krimis Camilleris ein Phänomen eigener Art sind. Selbst im 15. Band haben Montalbano und sein kleiner Lebenskosmos inmitten Siziliens nichts von ihrer Faszination verloren. Auch der neue Fall ist klasklar konstruiert, er bietet viel Möglichkeiten zum Mitraten, und die Lösung des Falls bietet dem Leser ein echtes Aha-Erlebnis.
Darüber hinaus leben die Erzählungen um Montalbano nicht nur von den aufzuklärenden Verbrechen, sondern auch von der etwas eigenwilligen Persönlichkeit des Ermittlers. Inzwischen etwas in die Jahre gekommen, kommt Montalbano immer mehr über den Sinn seines Daseins ins Grübeln. Das betrifft wie immer auch seine Fernbeziehung zur schönen und geduldigen Livia. Diesem Handlungsstrang kann Camilleri auch nach vierzehn Romanen immer noch interessante und zwischenmenschlich anrührende Erzählaspekte entlocken.
Darüber hinaus ist Camilleri ganz einfach ein Weltklasseerzähler, wenn es um situative Schilderungen geht. Seien es die stets humorvollen Zwischenspiele mit Montalbanos Mitarbeiter Catarella, seien es die Szenen des harten Ermittleralltags - Camilleri erzählt auf jeder Seite so fesselnd, dass man das Buch unter Garantie auf einen Satz durchlesen wird.
Fazit: Wer Camilleri liest, liest mehr als einen Krimi, und er/sie liest mehr als unterhaltsame zwischenmenschliche Alltagsgeschichten von der schönsten Insel im Mittelmeer. Ich bin überzeugt: Wer Camilleri liest, findet zwischen zwei Buchdeckeln das ganze Sizilien und alle Sizilianer, in all ihren Widersprüchen, in ihrer Rauheit, aber vor allem in ihrer faszinierenden Menschlichkeit.