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Examensarbeit aus dem Jahr 2000 im Fachbereich Germanistik - Neuere Deutsche Literatur, Note: 1,0, Ludwig-Maximilians-Universität München (Neuere Deutsche Literatur), Sprache: Deutsch, Abstract: Inhaltsangabe:Zusammenfassung: Mit der Hinwendung zum Romantext, als der angemessenen Grundlage für die Beurteilung des Buches, kommt automatisch die Frage nach der Fontane-Rezeption als dominantes Element des Romans auf. Alle textnahen Untersuchungen des Romans haben im Gegensatz zu den meisten Literaturkritiken der Tagespresse den intertextuellen Bezug auf Fontane als Kunstgriff und Funktionsträger…mehr

Produktbeschreibung
Examensarbeit aus dem Jahr 2000 im Fachbereich Germanistik - Neuere Deutsche Literatur, Note: 1,0, Ludwig-Maximilians-Universität München (Neuere Deutsche Literatur), Sprache: Deutsch, Abstract: Inhaltsangabe:Zusammenfassung:
Mit der Hinwendung zum Romantext, als der angemessenen Grundlage für die Beurteilung des Buches, kommt automatisch die Frage nach der Fontane-Rezeption als dominantes Element des Romans auf. Alle textnahen Untersuchungen des Romans haben im Gegensatz zu den meisten Literaturkritiken der Tagespresse den intertextuellen Bezug auf Fontane als Kunstgriff und Funktionsträger für Grass Roman begriffen und bieten Interpretationsansätze an, die von der Fontane-Rezeption als Spezifik des Textes ausgehen.
Die vorliegende Zulassungsarbeit verfolgt gleichfalls das Ziel, der Fontane Rezeption in Ein weites Feld auf den Grund zugehen. Dies wird in zwei Schritten erreicht. Zunächst wird hinterfragt, wie die Fontane-Rezeption des Romans beschaffen ist, d.h. was die Rezeptionsgrundlage genau ausmacht und auf welche Weise auf Fontanes Texte Bezug genommen wird. Dazu bedient sich die Arbeit der Zugangsmethoden aus der Intertextualitätstheorie, insbesondere von Manfred Pfister und Ulrich Broich.
Da sich Form und Funktion der Fontane Rezeption nicht trennen lassen, zeichnet sich im zweiten Schritt anhand dieser Analyse bereits ein Interpretationshorizont ab, der unter die Leitfrage gestellt wird, wohin die intertextuellen Bezüge zu Fontane in dem Roman von Günter Grass führen. Welche Intentionen verfolgt Grass damit? Wofür wird die Fontane-Rezeption im Roman funktionalisiert? Unter Einbeziehung poetologischer Aussagen und Stellungnahmen von Grass wird erkennbar, dass sich Ein weites Feld in den Kontext von Grass Gesamtwerk einfügt.
Insgesamt möchte die Arbeit zeigen, dass die Fontane-Rezeption in Ein weites Feld formal und inhaltlich für den Roman ein maßgebliches Gestaltungskriterium ist, eine Schlüsselfunktion für das Verständnis des Romanseinnimmt und wesentlich zu seiner literarischen Qualität beiträgt.
Aus der Beurteilung der vorliegenden Zulassungsarbeit durch Prof. Dr. Wolfgang Frühwald, Institut für deutsche Philologie an der LMU München:
Die vorliegende Zulassungsarbeit behandelt einen schwierigen und durch die politische Auseinandersetzung in Verruf gebrachten Text. Der Untersuchung werden gut ausgebaute Methoden der Intertextualität zu Grunde gelegt, um diesen weitgespannten Text zu erschließen, insbesondere die methodischen Ansätze von Pfister und Broich. Es wird gezeigt, wie Grass alle funktionellen Aspekte der Intertextualität nutzt, um einen Zeitroman zu schreiben, in dem die deutsche Geschichte von 1819 bis zur Wiedervereinigung 1990 kritisch aus der Zitatperspektive von Theodor Fontane beleuchtet wird. Von Nebensächlichkeiten ausgehend wird bei Grass die ganze Fülle der Alltagsgeschichte jeweils unter dem Aspekt des vergegenwärtigenden Erinnerns verdeutlicht. Da der Roman von Grass das weite Feld der Fontane-Rezeption in allen intertextuellen Möglichkeiten durchläuft, ist dies nicht nur ein kunstvoller, sondern auch ein zum Widerspruch herausfordernder Roman. Dabei sind die politischen Äußerungen von Grass stets direkter und auch gröber als die Darstellungen im Roman, wo differenziert, aus der Figurenperspektive erzählt wird. Der Erkenntniswert von Fiktionen für die Wirklichkeit wird erprobt und dem Urteilsvermögen des Lesers anheimgegeben. Wie Grass ein großes Textvorbild Fontane zugleich literarisch mythisiert und persönlich entmystifiziert, wird in der vorliegenden Zulassungsarbeit in guter Sprache und in logischer Konsequenz entfaltet. Nie verliert sich die Arbeit ins Detail, sie hält am Thema des zeitgeschichtlichen Romans deutlich fest und belegt ausgezeichnete Kenntnisse sowohl im Werk Fontanes wie auch im Werk von Grass, einen souveränen Überblick über die Grass-Literatur sowie ...
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