Die mittelalterlichen Zensualen waren kirchliche Abhängige, die seit dem 11. Jahrhundert vielerorts ihre Freiheit erkämpften. Die Studie untersucht erstmalig die Formierung dieser Gruppe seit der Spätantike. Weil die frühmittelalterliche Kirche die Freilassung von Sklaven, wenn sie in der Kirche erfolgte, als religiöse Handlung deutete, durch welche die Patronatsrechte über die freigelassene Person dem Heiligen überschrieben wurden, bildete sich unter dessen Schutz die Zensualität als eigene Gruppe heraus. Da dieser Prozess vom Königtum ebenfalls gefördert wurde, wirft die Interpretation auch neues Licht auf die Kommunebewegung in den hochmittelalterlichen Bischofsstädten.
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