Hans Paasche, der als Marineoffizier an der Niederwerfung von Aufständen in Ostafrika teilnahm und darüber zum Pazifisten wurde, lässt in neun Briefen des Afrikaners Lukanga Mukara seinem König Ruoma von einer Forschungsreise ins innerste Deutschland berichten. Sie sind gespickt mit bissigen und für uns Weiße und unsere "zivilisierte Gesellschaft" nicht gerade schmeichelhaften Beobachtungen, die uns in schallendes Gelächter versetzen, das uns im nächsten Moment im Halse stecken bleiben kann. Ein Buch, das uns neu sehen lernen lässt und in seiner farbig-konkreten Schilderung noch dazu höchst unterhaltsam ist. In seinem Nachwort würdigt Iring Fetscher Hans Paasche als einen bedeutenden Kämpfer für Frieden, Natur- und Umweltschutz, der nichts an Aktualität eingebüßt hat. Helmut Donat beschreibt, welches Echo der von ihm vor vierzig Jahren wiederentdeckte Hans Paasche und dessen Lukanga Mukara bis heute in der deutschen Öffentlichkeit gefunden hat. Im Anhang ist als Beispiel für den heutigen Umgang von Jugendlichen mit der Sichtweise Lukanga Mukaras der "Zehnte Brief" von Kamila Jaworska (Polen) wiedergegeben, die aus der Gegend stammt, in der sich einst Hans Paasches Gut "Waldfrieden" befunden hat. Ebenso enthält die Neuausgabe Beiträge zum Gedenken an den 100. Todestag Hans Paasches sowie Lukanga Mukaras Blick auf die Deutschen und ihr Verhalten in der Corona-Krise.