Der Schuber beinhaltet nicht nur die drei Teile in gebundener Form, sondern auch einen herausnehmbaren Stammbaum, welcher beim Lesen hilfreich war. Im Mittelpunkt der Reihe steht die Familie Forsyte, die Ende des 19. Jahrhunderts lebt und der englischen höheren Gesellschaft angehört. Im Anhang des
letzten Teils kann man die Vita des Autors und das Nachwort zur aktuellen Ausgabe nachlesen, was mir…mehrDer Schuber beinhaltet nicht nur die drei Teile in gebundener Form, sondern auch einen herausnehmbaren Stammbaum, welcher beim Lesen hilfreich war. Im Mittelpunkt der Reihe steht die Familie Forsyte, die Ende des 19. Jahrhunderts lebt und der englischen höheren Gesellschaft angehört. Im Anhang des letzten Teils kann man die Vita des Autors und das Nachwort zur aktuellen Ausgabe nachlesen, was mir ebenfalls sehr gut gefallen hat.
Achtung - Spoiler
1. Der reiche Mann: Die Geschichte startet 1886. Im Haus vom alten Jolyon Forsyte wird die Verlobung seiner Enkelin June mit dem Architekten Bosinney gefeiert, der der Familie zwar zugleich unter Stand erscheint, dennoch von June verteidigt wird.
Im Mittelpunkt des ersten Romans steht vor allem Soames Forsyte, einem der Neffen von Jolyon. Nach ihm wurde auch dieser Band benannt. Er ist unglücklich mit Irene verheiratet, welche die Freiheit in ihrer Ehe vermisst, die ihr zu Beginn der Beziehung versprochen wurde, Soames wiederum ziert seine Umgebung gerne mit seiner schönen Frau und versteht deren Probleme nicht. Die Ereignisse spitzen sich dramatisch zu, als Soames Bosinney den Auftrag gibt, für ihn in Robin Hill ein Haus zu bauen.
2. Nachsommer / In Fesseln: Der zweite Teil der Reihe startet circa 5 Jahre später als der erste Band - wie schon beim ersten Teil wird zunächst der Blick auf Jolyon Forsyte geworfen, der in dem Haus in Robin Hill wohnt - gemeinsam mit "dem jungen Jolyon", dessen zweiter Frau und den Kindern June, Holly und Jolly. Jolyon hat den Unmut über seinen Sohn überwunden und genießt die Nähe, da er im Stadthaus nach Junes Auszug vereinsamt war. Doch nun überkommt ihn erneut die Einsamkeit. Irene, die inzwischen von Soames nach den Geschehnissen des ersten Teils geschieden ist, kommt ihn und die Enkel öfters besuchen und gewinnt einen Platz in seinem Herz. Gegen 1920 verstirbt Jolyon Forsyte. Da er mein favorisierter Protagonist war, hatte ich mit dem Einstieg in den zweite Teil der Handlung ein wenig Schwierigkeiten.
3. Erwachen / Zu vermieten: Im letzten Tei der Forsyte Sage stehen die Enkel von Jolyon Forsyte im Mittelpunkt der Handlung.
Was ich in diesem Teil interessant fand war, dass mir tatsächlich Soames sympathisch wurde - zumindest in seiner Liebe zu Fleur. Auch wenn er zunächst bei ihrer Geburt enttäuscht ist von der Tatsache, dass sie keine Tochter ist, schafft sie es über die Jahre, seine harte Schale zu knacken - sie "füllte sein Herz völlig aus" (S. 45), das heißt nach Irene hat er endlich einen Mensch, den er ohne Einschränkung lieben kann. Die Familienzweige haben sich seit ewigen Jahren immer mehr auseinandergelebt, was vor allem auch durch den Tod des alten Jolyon noch verschärft wurde. War es in der Generation ihm und seinen Geschwistern noch so gewesen, dass man sich gegenseitig zwar mit Zweifel und Mißtrauen entgegen getreten ist, jedoch nach außen immer respektvoll miteinander umgegangen ist, werden nun offene Kriege ausgetragen. Früher galt, dass die Familie geschützt werden musste - um jeden Preis. Von diesem Motto ist zwei Generationen später kaum noch etwas zu spüren. Der Autor versucht dies in seinem Abschlussteil zu entschärfen, was ihm meines Erachtens auch gelungen ist.
Fazit : Ich hatte zunächst ein paar Schwierigkeiten beim Einstieg. Zum einen gibt es wirklich sehr viele Charaktere, die gefühlt zeitgleich auf den Plan treten, zum anderen ist mir die Identifizierung mit den Protagonisten schwer gefallen, da ich zunächst nicht ausmachen konnte, wer im Mittelpunkt steht und wer nur Nebencharakter ist. Der Stammbaum hat zumindest ersteres erheblich vereinfacht.
Da ich regelmäßig Klassiker lese, daher war mir vorab klar, dass die Schreibe des Autors nicht mit der aktueller Autoren vergleichbar sein kann. Im Vergleich zu anderen Autoren seiner Zeit muss ich jedoch gestehen, dass Galsworthys Schreibe zwar flüssig ist und man daher auch alle drei Bücher in relativ kurzer Zeit lesen kann. Aber stets hatte ich beim L