Die Frage spielt seit jeher eine wichtige Rolle in der Politik, Wirtschaft und Literatur Lateinamerikas. Die vorliegende Studie untersucht drei bedeutende lateinamerikanische Diktatorenromane des 20. Jahrhunderts und den in ihnen dargestellten Machtmißbrauch. Sie eröffnet einen Zugang zu der Vielfalt von Parallelen, die zwischen Literatur und Realität in einer Diktatur gezogen werden können. Die Analyse der Werke Roa Bastos', Asturias' und Carpentiers zeigt nicht nur die subtilen oder brutalen Mittel zur Erlangung und Wahrung der Macht, sondern auch psychologische Auswirkungen des Machtmißbrauchs, Korruption, doppelte Moral, Macht von Sprache und Schrift und wirtschaftliche Abhängigkeit des Diktators vom Ausland. Gleichzeitig wird deutlich, inwiefern die Autoren der Diktatorenromane mit ihren Werken einen Aufruf zu einer gerechteren Machtverteilung in ihrem Land bewirken wollen.