Dieser Aufsatz ist eine analytisch-kritische Lektüre der Reaktion des kamerunischen Philosophen Eboussi Boulaga auf den von der westlichen Ontotheologie formulierten Diskurs über Gott. Diese Reaktion ist in seinem Buch mit dem Titel "À Contretemps: l'enjeu de Dieu en Afrique" enthalten. Inwiefern stellt der westliche theologische Diskurs ein Problem für Eboussi Boulagas Denken dar? Dieser Diskurs ist insofern problematisch, als er den dreifachen Anspruch des kolonialen Christentums verschleiert, die absolute Religion, die universelle Religion und der alleinige Inhaber der Wahrheit zu sein. Wenn er sich als Wissensmacht konstituiert, als ein geschlossenes System, das sich seiner eigenen Wahrheit sicher ist, trägt der Diskurs über Gott, ob wissenschaftlich oder religiös, den Keim der Gewalt und der Spaltung in sich. Eboussi zeigt, dass Gott aufgrund der Grenzen der menschlichen Vernunft und der Sprache unerkennbar ist. Für Eboussi gibt es keine absolute Religion, keinen absoluten religiösen oder wissenschaftlichen Diskurs über Gott. Für den Menschen ist es nur möglich, Gott in einer Annäherung zu sagen, die vom Motiv seiner Subjektivität geprägt ist. Letztlich zeigt sich, dass das eigentliche Problem der Gottesfrage in der Frage nach dem Menschen zu sehen ist, die eng mit ihr verbunden ist.
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