Mit diesem Band wird eine Einführung in einen neuen Forschungszweig der Geschichtswissenschaft vorgelegt, eine Einführung in die Mentalitätsgeschichte. Nach der Personen-, Ereignis- und Struktur-orientierten Geschichtsschreibung wird derzeit vor allem in Frankreich ein weiterführendes Konzept entwickelt, das sich mit dem Einstellungswandel der unterschiedlichen Gruppen gegenüber ihrem jeweiligen Lebensumfeld befaßt. Michel Vovelle, einer der wichtigsten Schüler des berühmten französischen Wirtschafts- und Sozialhistorikers Ernest Labrousse, ist an der Universität von Aix-en-Provence die treibende Kraft, die diesen neuen Forschungszweig voranbringt. Der Autor rekapituliert in einem glänzenden Essay zunächst den faktischen Ablauf der Französischen Revolution, um danach in einem zweiten Teil auf die vielseitige und schillernde Geschichtsschreibung über diese Ereignisse zu kommen. Im dritten (Haupt-)Teil des Bandes führt Vovelle dann anhand bislang ungenutzten Quellenmaterials vor, was di e Mentalitätsgeschichtsschreibung über die Französische Revolution zu sagen hat; zu welch neuen Ergebnissen diese neue Sichtweise führt. Er beschreibt, wie sich Sprache, Einstellung und Verhalten allmählich verändert haben bis zum qualitativen Sprung, der Revolution. Die Volksmenge entdeckte neue Werte, entwickelte neue Vorstellungen vom revolutionären Menschen, demokratisierte ihr gesellschaftliches Leben und veränderte ihr Alltagsverhalten. Das Buch gehört heute zum festen Bestand jeder Bibliothek, die Literatur zur Französischen Revolution sammelt.