Der französischen Sprachpolitik haftet nicht selten der Ruf einer rückwärtsgewandten, elitären Politik an, die sich krampfhaft an eine sprachliche Norm klammert, die vor einigen Jahrhunderten unter Malherbe ihre Form gefunden hat. Doch hierbei geraten nur allzu häufig die innovativen, zukunftsorientierten Seiten der französischen Sprachpolitik in Vergessenheit, die vor allem seit Verabschiedung der Loi Toubon im Jahr 1994 immer stärker in den Vordergrund rücken. Nicht nur der Einstieg der französischen Politik ins World Wide Web, sondern auch ungewöhnliche sprachliche Sensibilisierungskampagnen für eine Bevölkerung, die gemeinhin als sprachlich hochsensibel gilt, lassen erahnen, dass sich das altbekannte Gesicht französischer Sprachpolitik zunehmend verändert. Das Buch richtet sich deshalb nicht nur an Sprachwissenschaftler, sondern gleichermaßen an alle Liebhaber der französischen Sprache sowie Menschen, die ein reges Interesse für unser westliches Nachbarland hegen.