Die Grundidee zu diesem umfangreichen Märchen von Hugo von Hofmannsthal (1874-1929) geht auf das Jahr 1911 zurück: Die Kaiserin des Traumlandes ist halb Tier, halb Mensch und wirft als unvollkommenes menschliches Wesen keinen Schatten. Gelingt es ihr nicht, den Schatten zurückzugewinnen, droht die Versteinerung ihres Gatten, des Kaisers. Zunächst jedoch entwickelte der Autor aus dem Stoff das Libretto zu der von Richard Strauss vertonten und 1919 uraufgeführten Oper "Die Frau ohne Schatten". Im gleichen Jahr veröffentlichte Hofmannsthal diese Prosaversion, in der die Handlung der Oper ausgebaut und psychologisch vertieft wird.