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Sechs Frauenschicksale im Nationalsozialismus Maria Reiter, Hitlers unbekannte Geliebte, blieb mit ihrem Traum, die Frau des "Führers" zu werden, auf der Strecke. Ilse Hess diente ihrem Mann schon in der Frühzeit der "Bewegung" als treue Helferin. Bis zuletzt kämpfte sie vergeblich für den Gefangenen von Spandau. Annelies von Ribbentrop, die "Lady Mackbeth" des Dritten Reichs, übertraf in ihrem politischen Einfluss jede andere Frau des Regimes. Die hoch begabte Thea von Harbou lieferte als "Königin der NS-Drehbücher" die Vorlagen zu fanatischen Propagandafilmen. Zarah Leander lieh dem Regime…mehr

Produktbeschreibung
Sechs Frauenschicksale im Nationalsozialismus
Maria Reiter, Hitlers unbekannte Geliebte, blieb mit ihrem Traum, die Frau des "Führers" zu werden, auf der Strecke. Ilse Hess diente ihrem Mann schon in der Frühzeit der "Bewegung" als treue Helferin. Bis zuletzt kämpfte sie vergeblich für den Gefangenen von Spandau. Annelies von Ribbentrop, die "Lady Mackbeth" des Dritten Reichs, übertraf in ihrem politischen Einfluss jede andere Frau des Regimes. Die hoch begabte Thea von Harbou lieferte als "Königin der NS-Drehbücher" die Vorlagen zu fanatischen Propagandafilmen. Zarah Leander lieh dem Regime ihre Stimme gegen harte Devisen. Und die grausame Schwester Pia quälte Häftlinge im KZ Dachau.
Von den Münchener Anfängen der "Bewegung" zu den Rechtfertigungsschriften der Unbelehrbaren stellt Anna Maria Sigmund in einem Mosaik von Frauenschicksalen Aufstieg und Niedergang des Nationalsozialismus dar.
Mit Die Frauen der Nazis III begibt sich die renommierte Historikerin Anna Maria Sigmund wieder auf die Spuren von NS-Paradefrauen. Von Künstlerinnen wie Zarah Leander oder Thea von Harbou spannt sie den Bogen über Politiker-Gattinnen bis hin zu scheinbar ganz normalen Frauen, die eine schier unglaubliche Lebensgeschichte aufweisen.
Autorenporträt
Anna Sigmund studierte Geschichte und Kunstgeschichte an der Wiener Universität. Sie arbeitete als freie Wissenschaftsjournalistin, Historikern sowie Sachbuchautorin und feierte mit ihrer Reihe Die Frauen der Nazis internationale Erfolge. Leichenroulette ist ihr erster Roman. Anna Sigmund lebt mit ihrem Mann und ihrem Sohn in Wien.
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 21.12.2002

Wolfs Waldfee

ADOLF HITLERS Romanze mit Maria ("Mizzi") Reiter dauerte vom September 1926 bis Sommer 1927. Mit seiner "Waldfee" aus Berchtesgaden suchte "Herr Wolf" (so sein Deckname) nicht nur Friedhöfe und Waldlichtungen auf. Zu ihrem 17. Geburtstag versuchte er sich im Dezember 1926 sogar als Liebesbriefschreiber: "Denkst auch Du noch öfter an mich? Weißt Du Mizerl wenn ich oft Ärger und Sorgen habe dann wollte ich so gerne bei Dir sein und in Deine lieben Augen sehen können und das andere vergessen. Ja Kind Du weißt wirklich nicht was Du mir bist und wie lieb ich Dich habe." Ein halbes Jahr später war alles erst einmal vorbei, denn Hitler war in einem anonymen Schreiben an seine Partei der "Unzucht mit Minderjährigen" beschuldigt worden. "Mizzi" heiratete einen anderen, besuchte aber hin und wieder den (Ver-)"Führer" in München, der ihr Ende 1931 ein diskretes Dauerverhältnis anbot - auf das sie jedoch verzichtete. Mit Maria Reiter eröffnet Anna Maria Sigmund den dritten Band ihrer Reihe über prominente und weniger prominente Frauen im "Dritten Reich". Reiters Nachfolgerinnen Geli Raubal und Eva Braun hatte sie bereits zum Auftakt 1998 porträtiert. Im neuesten Buch wird unter anderen das Leben von Annelies von Ribbentrop geschildert, der Mainzer Bürgertochter aus dem Hause Henkell ("Trocken"). Die ehrgeizige Nationalsozialistin trieb ihren Mann Joachim von Ribbentrop an und hätte gern zum engsten Kreis des "Führers" gehört. Der als Künstler gescheiterte Hitler und die kunstsinnige Annelies harmonierten allerdings nicht miteinander, was dem späteren Außenminister nicht ungelegen kam: "War es ihm doch unmöglich, seinem Herrn und seiner Herrin gleichzeitig zu dienen." Besondere Beachtung verdient die biographische Skizze über Thea von Harbou, Ehefrau und Drehbuchautorin des Regisseurs Fritz Lang, der mit "Die Nibelungen" (1923, angeblich Hitlers Lieblingsfilm) und "Metropolis" (1926) Filmgeschichte schrieb. Vor der "Machtergreifung" war die Ehe bereits gescheitert. Der "Halbjude" Lang emigrierte, während sich Harbou ganz in den Dienst des Regimes stellte: Ihre "Filmdialoge strotzten von NS-Slogans, lösten in Parteikreisen aber vor allem deswegen Freude aus, weil sie Auszüge aus Hitler-Reden enthielten". Die gut recherchierten und gelungenen zwanzig Porträts in drei Bänden zeigen, daß weder die Karrierefrauen noch die "Bonzenehefrauen" dem Propagandaideal vom unbedarften deutschen Heimchen am Herd entsprachen. (Anna Maria Sigmund: Die Frauen der Nazis III. Wilhelm Heyne Verlag, München 2002. 382 Seiten, 22,- [Euro].)

rab.

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Die Frauen der Nazis - der dritte Band der erfolgreichen Reihe
"Hausfrau und Mutter vieler Kinder" - das war die Rolle, die der Nazionalsozialsmus den Frauen offiziell zugedacht hatte. Während Hitler und seine Helfer fleißig Mutterkreuze verliehen, besaßen paradoxerweise viele Frauen, die im Umfeld der Nazi-Größen lebten, selbst großen Einfluss. Mit Die Frauen der Nazis (1998) und Die Frauen der Nazis II (2000), die beide zu Bestsellern avancierten und in mehrere Sprachen übersetzt wurden, hat die Historikerin Anna Maria Sigmund das breite Spektrum weiblicher "Karrieren" im Nazionalsozialismus detailliert aufgezeigt. Jetzt liegt der dritte und abschließende Band der Reihe vor.
Mädchen, Künstlerinnen, Karrierefrauen...
... sie alle spielten eine nicht zu unterschätzende Rolle. Oder sie hofften es zumindest, wie z.B. Maria Reiter, ein Mädchen aus einfachen Verhältnissen, das kurzzeitig Hitlers Geliebte war und sich schon als Frau des Führers sah. Maria hat sich vergeblich um den unnahbaren "Wolf" bemüht, der seine Liebste stets nur mit "Mein Kind" ansprach. Ganz und gar nicht "sein Kind" war Ilse Pröhl, verheiratete Ilse Hess, eine seiner ersten Anhängerinnen. Das Paar Hess, das zu einem versponnenen Mystizismus neigte, war Hitler unangenehm; Ilse Hess ließ sich nicht beirren und war zeitlebens eine trotzige Anhängerin des Mannes, dem sie so unsympathisch war.
Aus einem ganz anderen Holz geschnitzt war Annelies von Ribbentrop, eine Tochter der Henkells. Die ehrgeizige Frau aus bester Familie bugsierte ihren Joachim bis ins Außenministerium und setzte sich auch nach dem Krieg für sein Lebenswerk ein. Nicht weniger einflussreich waren Thea von Harbou, die Drehbücher schrieb, und Zarah Leander, eine der bekanntesten Schauspielerinnen des III. Reiches. Eine Ausnahmestellung in der Reihe der Portraits besitzt Eleonore Baur, bekannt als "Schwester Pia", die die Qualen der Gefangenen von Dachau lustvoll genoss.
Umfassend recherchiert und spannend zu lesen
Wie in den beiden vorangegangenen Bänden ist es Anna Maria Sigmund auch in Die Frauen der Nazis III gelungen, ein sehr lebendiges Bild vom Leben der Frauen im Umfeld der Mächtigen zu zeichnen. Dazu haben auch die zahlreichen Bilddokumente und der Abdruck von Hitlers Briefen an Mizzi Reiter im Anhang beigetragen, die dieses Buch auch für die Forschung interessant machen. (Birgit Kuhn)
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