Die Verführerin und Verderberin des Mannes ist in Circe zum Mythos geworden – die ergebene Gattin ist es in Penelope. In Marcella Bergers doppelbödigen Erzählungen mit viel Unterhaltungswert tauchen Homers Figuren als reale Menschen in tragikomischen Alltagsgeschichten der Gegenwart auf und gewähren überraschende Einblicke in den Geschlechter- und Liebeskampf. Was zu einem Klischee geronnen schien, wird wieder lebendig: In diesen Versuchsanordnungen verschlägt es die eine Protagonistin ins Kuba des Jahres 1959, die andere in erotische Abenteuer und für eine dritte gerät der Ausbruch aus einer Beziehung zu einer Reise ohne Wiederkehr. Acht Texte sind in diesem Band versammelt. Sie führen irrlichternde Motivlagen vor und kreisen um die Zumutungen des Lebens. Die Frauen des „Dulders“ (Beiname für Odysseus) sind keineswegs passiv, sondern ziemlich mobil und auf ihrer je eigenen Odyssee unterwegs – und das ist nicht nur räumlich zu verstehen. Sie sind auch unterwegs zu sich selbst. Auch wenn hier also die großen Themen des Lebens verhandelt werden - Liebe und Tod, Freiheit und Abhängigkeit – geschieht dies als leichtfüßiges Spiel mit der Überlieferung. Humor und Ironie blitzen auf und sorgen für lustvolle Überraschungen. Und doch sind diese Geschichten voller Poesie und von atmosphärischer Dichte. So urteilt die Kritik über Marcella Bergers literarisches Schaffen: „Marcella Bergers kraftvolle Prosa, gedank- liche Tiefe, feine Charakterisierung und die poetischen Bilder gefallen sehr!“ (Pfälzischer Merkur). „Amüsant, sarkastisch, hintersinnig, ein Lese- vergnügen mit Tiefgang“.(Saarbrücker Zeitung). „Diese genauen Schilderungen, diese verschiedenen Blickwinkel der Verletzlichkeit und der Missverständnisse verdienen es, gelesen zu werden.“ (SWR) www.marcella-berger.de Wikipedia-Artikel Marcella Berger