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Wir romantisieren vom "einfachen" Leben und schwadronieren von der "Work-Life-Balance" - dieses Buch erzählt von Menschen, die es leben, das einfache, die in einem oft harten Dialog mit dem Meer, der Natur und ihren Kräften um ihr täglich Brot ringen: Die Pescadores Artesanales an der Küste Patagoniens, im Osten Argentiniens. Diese Fischer setzen sich den Naturgewalten Patagoniens aus - dem fast immer präsenten, so ungnädigen Wind, der Gleichförmigkeit der Steppe, den Launen des Meeres. Die Fischer geben ihre Traditionen und Kenntnisse, ihr Wissen um das launische Meer, den Wind und die…mehr

Produktbeschreibung
Wir romantisieren vom "einfachen" Leben und schwadronieren von der "Work-Life-Balance" - dieses Buch erzählt von Menschen, die es leben, das einfache, die in einem oft harten Dialog mit dem Meer, der Natur und ihren Kräften um ihr täglich Brot ringen: Die Pescadores Artesanales an der Küste Patagoniens, im Osten Argentiniens. Diese Fischer setzen sich den Naturgewalten Patagoniens aus - dem fast immer präsenten, so ungnädigen Wind, der Gleichförmigkeit der Steppe, den Launen des Meeres. Die Fischer geben ihre Traditionen und Kenntnisse, ihr Wissen um das launische Meer, den Wind und die einsame und magische Natur von Generation zu Generation weiter, es sind Menschen, die das Alphabet der Natur zu lesen verstehen, Menschen, die mit ihren Händen würdige Arbeit verrichten. Die poetischen Fotografien von Jutta Riegel und die stimmungsvollen Texte von Elida Fernàndez würdigen diese Menschen und den Reichtum der Tierwelt, die Geografie, die Besonderheit des Klimas, die Geschichte dieser einzigartigen Landschaft an einem Rand unserer Welt. Vom Reichtum des Wenigen, vom Glück, das in einem einfachen Leben wohnen kann, vom Verbundensein mit der Natur - aber auch von den Herausforderungen des Kargen und vom Kampf um das Alltägliche: Für Schwärmer und Realisten gleichermaßen.
Autorenporträt
Silke Kleemann, geboren in München. Sie übersetzt hauptsächlich Romane und Lyrik aus dem Spanischen, u.a. Juan Filloy, Alejandro Jodorowsky, Alberto Fuguet und Sor Juana Inés de la Cruz.1976, lebt als literarische Übersetzerin, Lektorin und Autorin in München.
Rezensionen

Süddeutsche Zeitung - Rezension
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 07.07.2016

Mensch am Meer
Ein Bildband zeigt, wo die Weite Patagoniens besonders eindrucksvoll ist: dort, wo sie
in den Atlantik übergeht und Fischer sich ihr angepasst haben
VON HANS GASSER
Patagonien – man denkt da meist an die hohen Berge des Torres del Paine, an Feuerland und Kälte und Pinguine.
  Wie das Leben in etwas gemäßigteren Breiten in diesem Land ist, das haben die einheimische Autorin Elida Fernández und die deutsche Fotografin Jutta Riegel versucht herauszufinden. Sie haben dafür die Valdés-Halbinsel im Osten Argentiniens gewählt. Diese liegt wie ein großer Amboss im Atlantik, mit dem Festland nur durch einen schmalen Hals verbunden. Hier leben und arbeiten die Pescadores Artesanales, ein besonderer Menschenschlag. Von ihnen erzählt dieses Buch. Über Generationen geben sie das Wissen weiter, wie man in dieser windumtosten, kargen Gegend lebt und überlebt, mit den Gezeiten, vor allem mit jenen 45 Minuten zwischen Ebbe und Flut, in denen sie hinausgehen können und mit Haken die Tintenfische aus ihren Höhlen ziehen, nach Muscheln tauchen, um den Fang später auf Eis oder in Essig zu legen, in Hütten aus Holz und Wellblech. „Wie ihre Eltern lernten auch sie, mit dem Meer zu leben und die Stellen zu erkennen, wo die Gezeiten Früchte hinterlassen.“   
  Der Sound des Textes ist literarisch, manchmal pathetisch, was wohl auch der allzu wörtlichen Übersetzung aus dem Spanischen geschuldet ist.
  Die atmosphärischen Fotos zeigen nicht nur die Fischer, sondern vor allem auch das Meer und die oft wüstenartige, flache Landschaft. Sie lassen einen Charles Darwins Überlegungen zu diesem Landstrich sehr gut nachvollziehen: Der wunderte sich in einem seiner Bücher, weshalb ihm von allen Bildern seiner Reisen am meisten die kargen Ebenen Patagoniens im Gedächtnis geblieben waren. Er kam zu dem Schluss, dass dieser nicht greifbare Horizont „der Einbildung volle Freiheit gibt“, also Sehnsüchte und Nachdenklichkeit weckt, wie es vielleicht spektakuläre Gebirge oder Gletscher nicht tun.
Elida Fernández/Jutta Riegel: Die Freiheit, das Meer. Über das Karge und das Reiche an einem Rand der Welt. Corso Verlag, Wiesbaden 2016. 128 Seiten, 28 Euro.
REISEBUCH
Pulpitos, Tintenfische
sind auf der Halbinsel
Valdés der Lebensunterhalt der Fischer. Sie kennen
die ständig wechselnden Gezeiten genau und
wissen, wo die Tiere zu finden sind. Dazwischen trinken sie Unmengen
von Matetee, der als
Katalysator für die besten Geschichten wirkt.
Diese werden
über Generationen
weitergegeben.
Fotos: Jutta Riegel
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