Wir befinden uns im Jahre 941 am deutschen Königshof unter der Regentschaft König Ottos. Das Reich steht jedoch unter ständiger Bedrohung von außen. Die Ungarn sind im Moment das größte Problem. Ebenso die Gefangenschaft der Königin von Italien.
Und genau dort fängt die Geschichte an. Wir lernen
die sympathische Adelheid kennen, die sich zusammen mit ihrer Tochter Emma, ihrer Zofe Anna und einem…mehrWir befinden uns im Jahre 941 am deutschen Königshof unter der Regentschaft König Ottos. Das Reich steht jedoch unter ständiger Bedrohung von außen. Die Ungarn sind im Moment das größte Problem. Ebenso die Gefangenschaft der Königin von Italien.
Und genau dort fängt die Geschichte an. Wir lernen die sympathische Adelheid kennen, die sich zusammen mit ihrer Tochter Emma, ihrer Zofe Anna und einem Geistlichen in Gefangenschaft befindet. Auf einen Tipp von Gaidemar hin, fängt sie in ihrer Zelle an zu graben und merkt, dass sich der Boden leicht abtragen lässt. Endlich aus dem Gefängnis draußen, beginnt die schwere Flucht nach Deutschland an den Hofe König Ottos.
Und dort sind sich Adelheid und Otto sehr schnell einig, zu heiraten. Sehr zum Missfallen Gaidemars. Er hat nämlich Gefühle für Adelheid entwickelt, weiß er aber auch genau, dass diese nicht erwidert werden und auch eine Beziehung zu einer Königin nicht möglich ist.
Diese Infos bekommen wir gleich auf den ersten Seiten vermittelt und dann ist man auch schon mitten in der Geschichte drin. Es geht Schlag auf Schlag. Auf 763 Seiten erleben wir dann den (Leidens)Weg den Gaidemar, Adelheid, Otto und all die anderen Charaktere durchleben müssen.
Die Autorin schafft es mal wieder, auf unvergleichliche Weise die Geschichte so lebendig wirken zu lassen, als wäre man mittendrin. Alles ist genauso geschehen, wie sie es erzählt (auch wenn es nicht so war, da sich natürlich künstlerischer Freiheit bedient wurde). Trotzdem fühlt es sich einfach richtig an.
Viele historisch belegte Personen fließen in die Erzählung mit ein. Doch sind es gerade die Erfundenen, die alles noch besser, noch spannender und noch interessanter machen. Fast könnte man meinen, sämtliche Dialoge hätten sich auch tatsächlich so zugetragen, sämtliche Schlachten hätten bis ins kleinste Detail so stattgefunden, sämtliche Personen hätten genau so reagiert, wie die Autorin es uns aufzeigt.
Die Protagonisten wirken durchweg sympathisch, allen voran Gaidemar, der zwar kein großer Redner ist, aber durch sein Handeln viele Pluspunkte verdient. Manchmal kommt sein hitziges Gemüt zum Vorschein und dann kann es sein, dass er Fehler macht. Dies macht ihn jedoch nur noch menschlicher, obwohl er zwar mundfaul ist, aber dennoch von seinen Emotionen geleitet wird.
Aber auch die anderen Figuren schließt man ins Herz und fühlt vor allem mit ihnen.
Da man alle eine lange Zeit begleitet, fragt man sich manchmal schon, warum denn jetzt gerade von manchen so gehandelt wird. Man kennt sie ja alle bzw. meint sie zu kennen. Aber die Autorin hat in ihrer Recherche herausgefunden, dass die historisch belegten Personen wirklich so gehandelt haben. Dies musste dann natürlich in den Roman auch so einfließen und macht doch alles noch ein Stück spannender.
Interessant fand ich mal wieder, dass das Thema Politik viel Raum eingenommen hat. Hier nehme ich mal die Heirat aus politischen Gründen heraus. Viele Hochzeiten wurden geschlossen, damit ein gewisser Machtanspruch geregelt war. So z. B. bei Otto und Adelheid. Durch die Hochzeit der beiden ist auch gleichzeitig für Otto Italien interessant geworden, da Adelheid ja Königin von Italien war. Damit vergrößerte sich aber auch die Problematik, denn das Reich ist dadurch größer und unübersichtlicher. Aber es bieten sich auch jede Menge neue Möglichkeiten, wie Handel, Heer und Land.
Dass dann aus einer politisch geschlossenen Ehe auch Liebe wird, ist dabei recht selten. Bei Adelheid und Otto hat es jedoch funktioniert, was sich dann auch dadurch zeigt, dass Otto auf Anregungen Adelheids gehört hat und auch manche Vorschläge umsetzte. Letztendlich hat er sie sogar als Mitregentin eingesetzt, was natürlich auch eine hohe Ehre ist.