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Täglich berichten die Abendnachrichten von den Brennpunkten der Welt: Krieg, Tod, Vertreibung. Doch in allen Konfliktregionen gibt es gleichzeitig Menschen, die für das Kontrastprogramm stehen: Sie engagieren sich mutig, kreativ und erfolgreich für den Frieden.
Petra Gerster und Michael Gleich präsentieren in diesem Buch eine Expedition zu den besten Friedensstiftern der Welt. Renommierte Autoren und Fotografen erzählen von Exterroristen in Nordirland, die Jugendliche von Gewaltfreiheit überzeugen; von einem Priester, der sich zwischen Bauern und Guerillos stellt; von einer Gynäkologin -…mehr

Produktbeschreibung
Täglich berichten die Abendnachrichten von den Brennpunkten der Welt: Krieg, Tod, Vertreibung. Doch in allen Konfliktregionen gibt es gleichzeitig Menschen, die für das Kontrastprogramm stehen: Sie engagieren sich mutig, kreativ und erfolgreich für den Frieden.

Petra Gerster und Michael Gleich präsentieren in diesem Buch eine Expedition zu den besten Friedensstiftern der Welt. Renommierte Autoren und Fotografen erzählen von Exterroristen in Nordirland, die Jugendliche von Gewaltfreiheit überzeugen; von einem Priester, der sich zwischen Bauern und Guerillos stellt; von einer Gynäkologin - halb Muslime, halb Christin - , die auf dem Balkan zwischen den beiden Gruppen vermittelt; vom Wunder am Jordan, wo sich Umweltschützer aus drei verfeindeten Staaten für sauberes Wasser engagieren. Sie berichten von Ärzten, Entwicklungshelfern, Geschäftsleuten und Menschenrechtlern, die auch in scheinbar ausweglosen Situationen immer wieder Auswege finden. Wir erleben engagierte, außergewöhnliche Menschen - Vorbilder, die Hoffnung geben und ermutigen.

Jedes verkaufte Buch unterstützt ein Friedensprojekt in Kolumbien

Autorenporträt
Michael Gleich, geboren 1960, ist Wissenschaftsjournalist, Kommunikationsberater und Buchautor. Seine Reportagen wurden mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet.
Rezensionen

Süddeutsche Zeitung - Rezension
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 26.11.2005

Wirtschaftsbuch
Zum Thema
Becks Allianzen
Ulrich Beck: Macht und Gegenmacht im globalen Zeitalter. Neue weltpolitische Ökonomie, Edition Zweite Moderne, Suhrkamp Verlag, Frankfurt 2002, 15,00 Euro.
Der Soziologe Ulrich Beck fordert Allianzen und Bündnisse zwischen Politik, Wirtschaft und Gesellschaft. Eine globale Balance der Kräfte, die auch Unternehmen mehr Engagement abverlangt.
Frontberichte
Naomi Klein: Über Zäune und Mauern. Berichte von der Globalisierungsfront. Campus-Verlag, Frankfurt 2003, 17,90 Euro.
Die wichtigsten Zeitungsartikel der derzeit bekanntesten Antiglobalisierungsaktivistin.
Frieden als Geschäft
Das Bonn International Center for Conversion und die Universität Oxford haben herausgefunden, dass ein Bürgerkrieg durchschnittlich sieben Jahre dauert und 70 Milliarden Dollar kostet. Würde man das Geld vorher in die Wirtschaft des betroffenen Landes investieren, könnten alle Beteiligten später auf eine Milliardendividende zurückgreifen. Frieden ist eine Investition mit hoher Rendite, für das eigene Land, für die Nachbarn, die Weltwirtschaft und auch für die Unternehmen vor Ort.
Das Problem ist nur, dass Frieden in vielen Ländern ohne Unternehmen stattfindet. Behaupten jedenfalls die ZDF-Moderatorin Petra Gerster und der in London lebende Reporter Michael Gleich, der mit einigen Kollegen das Dilemma anschaulich dargestellt hat. An- stelle von Managern und Unternehmern haben Gleich und sein Team deshalb zahlreiche zivile Friedensmacher, Einzelkämpfer und Initiativen besucht. Daraus sind aufwendige Bildreportagen aus allen Teilen der Welt entstanden.
Zum Beispiel aus Kolumbien. Pater Giovani vermittelt dort in einem Kirchsprengel bei Medellin unter Lebensgefahr bei Entführungen. Und davon gibt es jede Menge, denn Guerillas und Paramilitärs finanzieren sich überwiegend durch Lösegelder. In Kolumbien soll es durchschnittlich acht Entführungen pro Tag geben. Meistens haben die Entführer jedoch völlig überzogene Vorstellungen davon, was die Familie des Opfers bezahlen kann. Hier moderiert Pater Giovani zwischen den Parteien, immer mit dem Risiko, dass dem Entführten etwas angetan wird. Überdies betreut er Gemeinden, die sich zu „Friedenszonen” erklärt haben. Dort hilft er, dass die Landwirtschaft auf die Füße kommt. Seine Begründung: „Nur wenn die Campesinos wirtschaftlich stärker werden, können sie ihre Unabhängigkeit bewahren.”
Gleich und seine Autoren heben vor allem die Managementleistung der zivilen Friedensmacher hervor. Friedensarbeit bedeutet konkrete Anwendung von Managementwissen. Mit Networking, Change Management, strategischer Führung, widrigen Marktbedingungen oder Konzentration aufs Kerngeschäft. Kein Wunder also, dass der pragmatische Erfolg heute vielfach über der ideologischen Verbohrtheit von früher steht. „Das unterscheidet Friedensmacher heute von den Friedensbewegten von vor 30 Jahren: Es geht um Erfolg, um ‚gut gemacht’ statt ‚gut gemeint’”, sagt Michael Gleich, der vor Jahren dieses globale publizistische Projekt unter dem Namen „Peace counts” ins Leben gerufen hat.
Ein Projekt, das vor allem auch auf einem anderen journalistischen Verständnis basiert, wie er etwas pathetisch hervorhebt: „Wir wollten einen Gegenpol zu anderen Medien setzen, die überwiegend schlechte Nachrichten verbreiten. Wenn man Jugendliche zu eigenem Engagement ermutigen will, muss man auch aufzeigen, dass es anfassbare Beispiele gibt.” Was die Beteiligung der Wirtschaft betrifft, ist der Ausblick des Buches eher ernüchternd. Das Bewusstsein, dass sich Konzerne friedenspolitisch engagieren, werde meist erst bei schmerzvolleren Erfahrungen einsetzen. Friedensökonomie, wie sie Gerster und Gleich verstehen, setzt hingegen weit vorher an.
Peter Felixberger
Petra Gerster / Michael Gleich: Die Friedensmacher.
Hanser Verlag, München 2005,
248 Seiten und
CD-Rom, 24,90 Euro.
SZdigital: Alle Rechte vorbehalten - Süddeutsche Zeitung GmbH, München
Eine Dienstleistung der DIZ München GmbH
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Perlentaucher-Notiz zur TAZ-Rezension

Hier kommt das Auge gleich in zweierlei Hinsicht auf seine Kosten, so die Rezensentin Ute Scheub, denn dieser Sammelband, in dem der Journalist Michael Gleich unter Mithilfe weiterer Autoren Friedensprojekte in elf Ländern vorstellt, ist "voll glänzender Reportagen und exzellenter Bilder". Beeindruckt hat die Rezensentin neben den Projekten selbst auch wie Gleich im Schlusswort vorrechnet, dass sich Frieden buchstäblich auszahlt. Ebenso buchstäblich, so die Rezensentin weiter, wird sich hoffentlich dieses Buch für eines der vorgestellten Projekte, den "Pastor, der zwischen bewaffneten Gruppen in Kolumbien vermittelt", auszahlen, an den alle Tantiemen gehen. Als Ausblick formuliert Gleich, der dem Journalisten-Netzwerk "peace counts" angehört, die Herausforderung, die sich an den Journalismus stellt, nämlich "Frieden als die eigentliche Sensation darzustellen". Das sollten Nachrichten-Redakteure wie Petra Gerster, die auch zum vorliegenden Band beigetragen hat, allerdings nicht nur vollmundig verkünden, sondern auch umsetzen, fordert die Rezensentin abschließend.

© Perlentaucher Medien GmbH
"Heimliche Helden. Die gemeinnützige Stiftung 'Peace Counts', vor drei Jahren von deutschen Journalisten gegründet, holt sie ins Rampenlicht. Unesco und Auswärtiges Amt unterstützen das Medienprojekt [...]. Designer, Friedenspädagogen und Konfliktforscher halfen, die Recherche-Ergebnisse aufzubereiten: zu Unterrichtsmaterialien, Radioreportagen, Internetauftritt, Fotoausstellung und dem jetzt erschienenen Buch 'Die Friedensmacher'. Die überraschende Bilanz der Expedition: Erfolgreiche Friedensmacher sind Unternehmertypen, die ihre Vision einer friedlichen Gesellschaft vor allem mit effizientem Management verwirklichen." Stern Nr. 44, 27. Oktober 2005 "Ein Buch, das mitunter ein schlechtes Gewissen ob der eigenen Tatenlosigkeit macht, aber auch eines, das Hoffnung spendet. Denn solange es noch solche Leute gibt, ist die Welt noch nicht verloren." Handelsblatt, 9. Dezember 2005 "Wer lieber deutsch liest und Fotos mag, der sollte sich 'Die Friedensmacher' besorgen, einen Sammelband voll glänzender Reportagen und exzellenter Bilder." die tageszeitung, 17. Dezember 2005