Dieser Band führt die geschichtliche Darstellung der Stadt Paderborn in die Frühe Neuzeit fort, d.h. in die Zeit der reformatorischen Bewegungen, des Dreißigjährigen Krieges und weiter in die Zeit des Fürstenbistums Paderborn bis hin zur Epochenschwelle des 19. Jahrhunderts.
Dem Autorenteam stand
zu Anfang ihrer Forschungsarbeit ein gewaltiges Pensum an bisher unberücksichtigtem Quellenstudium…mehrDieser Band führt die geschichtliche Darstellung der Stadt Paderborn in die Frühe Neuzeit fort, d.h. in die Zeit der reformatorischen Bewegungen, des Dreißigjährigen Krieges und weiter in die Zeit des Fürstenbistums Paderborn bis hin zur Epochenschwelle des 19. Jahrhunderts.
Dem Autorenteam stand zu Anfang ihrer Forschungsarbeit ein gewaltiges Pensum an bisher unberücksichtigtem Quellenstudium bevor, denn der hier dargestellte Zeitraum (vor allem die Zeit nach dem 30jährigen Krieg) war in der bisherigen stadtgeschichtlichen Geschichtsschreibung arg vernachlässigt und mehr durch Legendenbildung sowie durch ungeprüfte Weitergabe von vagen Ergebnissen ziemlich unwissenschaftlich belegt.
Nach Lektüre dieses Bandes kann das (auch von Wilhelm Richter in seiner maßgebenden Stadtgeschichte) bisher hochgehaltene Urteil vom lähmenden Niedergang gesellschaftlicher und wirtschaftlicher Prosperität sowie kultureller Indifferenz der Paderborner Bürgerschaft nach Ende des 30jährigen Krieges bis zum Ende des 18. Jahrhunderts nicht ernsthaft aufrecht erhalten werden.
Viele der hier erstmals für die Paderborner Stadtgeschichte mühsam zusammengetragenen und erstellten Statistiken zur sozialen Schichtung, der Sozialtopographie und demographischen Struktur der Stadtbevölkerung unterstreichen die Berechtigung dieser neuen Sicht auf den abgehandelten Epochenabschnitt und zeigen durchaus zahlreiche Beispiele dynamischer Weiterentwicklung in allen Lebensbereichen auf, die keineswegs auf ein bloßes Hinterherhinken im Rahmen der regionalen und überregionalen Geschichte hindeuten.
Mit diesem differenzierten Neuansatz im örtlichen Geschichtsbild tun sich natürlich weitere Fragen auf, die in dieser Darstellung noch keine gebührende Aufmerksamkeit fanden und – worauf der Autor in seinem Vorwort mit Recht hinweist – auch mit dieser Stadtgeschichte im wissenschaftlichem Sinne noch nicht das letzte Wort gesprochen sein kann.
Trotzdem liegt mit diesen drei Bänden endlich eine hervorragende Gesamtdarstellung der Paderborner Stadtgeschichte vor, die von nun an als das maßgebende Grundlagenwerk zu diesem Thema angesehen werden muss.
Dem 2. Band sind 131 sw-Fotos, 24 farbige Abbildungen, 20 Karten, 31 Tabellen&Tafeln, ein Anmerkungsapparat, Quellen- und Literaturangaben, Namen- und Ortsregister, sowie eine Bischofsliste und ein Verzeichnis der in diesem Epochenabschnitt gebräuchlichen Münzen, Maße und Gewichte im Fürstentum Paderborn beigegeben.