Studienarbeit aus dem Jahr 2013 im Fachbereich Psychologie - Sozialpsychologie, Note: 1,0, Technische Universität Dresden (Psychologie), Veranstaltung: Seminar Sozialpsychologie, Sprache: Deutsch, Abstract: In vielen Teilen der Welt finden ständig Verbrechen gegen die Menschlichkeit statt. Was aber bringt Menschen dazu, andere Menschen anzugreifen, ihnen körperliche Gewalt anzutun, sie seelisch zu verletzen, zu bedrohen, zu foltern oder sogar umzubringen? Obwohl Aggressivität zu einem der grundlegenden menschlichen Verhaltensweisen zählt, herrscht in der Wissenschaft eine intensive Kontroverse darüber, durch welche Faktoren diese überhaupt ausgelöst wird. Einer der wohl bekanntesten und einflussreichsten Ansätze innerhalb der Aggressionsforschung stellt die Frustrations-Aggressions-Hypothese dar, die in dieser Form das erste Mal 1939 von Dollard, Doob, Miller, Mowrer und Sears aufgestellt wurde (1972). Diese Theorie, deren Kern die kausale Verknüpfung zwischen einer auftretenden Frustration und darauffolgender Aggression bildet, ist Gegenstand der vorliegenden Arbeit. Zentrale Thematik ist dabei die Bedeutung der Frustrations-Aggressions-Hypothese im schulpädagogischen Kontext, mit dem Ziel, Erklärungen für das Auftreten von aggressiven Verhaltensweisen in Lehr-Lern-Situation zu finden. Zu diesem Zweck wurde ein konkretes Fallbeispiel ausgewählt. Es handelt sich hierbei um ein reales Beispiel aus dem Schulalltag an einer Mittelschule in Dresden und ganz konkret um ein Ereignis während der Hausaufgabenbetreuung, einem Angebot innerhalb des Ganztagsschulprojekts an eben jener Schule. Um jedoch zunächst die forschungstheoretischen Grundlagen für die folgende Analyse des Fallbeispiels zu legen, erfolgt im ersten Kapitel ein kurzer Abriss des Forschungsstands innerhalb der Aggressionsforschung. Im Anschluss daran erfährt die Frustrations-Aggressions-Hypothese eine eingehende Betrachtung, wofür auf Grund seines Pioniercharakters vor allem das Werk von Dollard et al. (1972) herangezogen wird. Darauf aufbauend wird mit dem Ziel einer zeitgemäßen empirischen Erweiterung der Frustrations-Aggressions-Hypothese die Studie von Steinmetz und Lewand (2005) "Selbst schuld und trotzdem aggressiv?" in den Blick genommen. Das vierte Kapitel ist dann ausschließlich der praktischen Relevanz der Frustrations-Aggressions-Hypothese in Lehr-Lern-Situationen gewidmet und dient dazu, das Fallbeispiel darzulegen und zu analysieren und davon ausgehend Schlussfolgerungen für den schulpädagogischen Kontext abzuleiten.
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