Studienarbeit aus dem Jahr 2015 im Fachbereich Klassische Philologie - Latinistik - Literatur, Note: 1,7, Eberhard-Karls-Universität Tübingen, Sprache: Deutsch, Abstract: Die vorliegende Hausarbeit wird untersuchen, welche Funktion bzw. Funktionen Dido und ihr Verhältnis zu Aeneas erfüllen und was sich daraus für das Selbstverständnis eines Römers ableiten lässt.Vergils "Aeneis" war in der augusteischen Zeit, in der das Epos entstanden ist, ein sehr wichtiges Werk, beeinflusste nachfolgende Generationen nachhaltig, und bietet uns heute interessante Einblicke in das damalige Selbstverständnis der Römer. Joachim Hamm schreibt dazu: "Die trojanische Ursprungssage, in deren Mittelpunkt Aeneas steht, war im kollektiven Gedächtnis der Römer als identitätsstiftende Geschichtskonstruktion fest verankert." Es wird darin suggeriert, dass die Gründung Roms durch höhere Mächte, genauer gesagt durch das Fatum, dessen Wirkung sich weder Menschen noch Götter entziehen können, gewünscht, geplant und letzten Endes auch herbeigeführt wurde. So steht also die lange Reise des Aeneas mit seiner Gefolgschaft von Troja bis Latium, wo dann Rom entstehen soll, ganz unter dem Zeichen des Fatums. Man kann daher annehmen, dass auch die Ereignisse und Begegnungen im Verlauf der langen Überfahrt ebenso bedeutungsträchtig sind wie die Erfüllung der Mission am Ende. Dabei fällt auf, dass speziell eine Zwischenstation einen relativ hohen Anteil der Erzählung für sich beansprucht, nämlich der Aufenthalt des Aeneas in Karthago und die Liebesgeschichte mit Dido. In den Büchern 1-3 nimmt Königin Dido die Gestrandeten in ihrem Herrschaftsgebiet Karthago auf, Buch 4 ist ganz der unglücklichen Liebe Didos zu Aeneas gewidmet. Daher liegt die Vermutung nahe, dass der Dido-Episode eine sehr wichtige Rolle in diesem römischen Nationalmythos zukommt.
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