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Bachelorarbeit aus dem Jahr 2014 im Fachbereich Germanistik - Neuere Deutsche Literatur, Note: 1,1, FernUniversität Hagen (Institut für Neuere deutsche Literatur - und Medienwissenschaft), Sprache: Deutsch, Abstract: Heinrich von Kleists Texte verstören. Niemals sind sie banal oder einfach. Seine Poetik der Irritation wird als "Erschütterungskunst" empfunden, die ihre Leser oft ratlos zurücklässt. Die irritierende und verstörende Wirkung hat verschiedene Gründe. Neben nicht aufgelösten Inkonsistenzen und Widersprüchen in den Texten, die von Kleist gewollt sind, um die "gebrechliche Einrichtung…mehr

Produktbeschreibung
Bachelorarbeit aus dem Jahr 2014 im Fachbereich Germanistik - Neuere Deutsche Literatur, Note: 1,1, FernUniversität Hagen (Institut für Neuere deutsche Literatur - und Medienwissenschaft), Sprache: Deutsch, Abstract: Heinrich von Kleists Texte verstören. Niemals sind sie banal oder einfach. Seine Poetik der Irritation wird als "Erschütterungskunst" empfunden, die ihre Leser oft ratlos zurücklässt. Die irritierende und verstörende Wirkung hat verschiedene Gründe. Neben nicht aufgelösten Inkonsistenzen und Widersprüchen in den Texten, die von Kleist gewollt sind, um die "gebrechliche Einrichtung der Welt" in ihrer ganzen Komplexität, Opazität und Widersprüchlichkeit darzustellen, zeichnet auch die Ubiquität der Gewalt verantwortlich für die Irritationswirkung der Texte. In der Forschungs- und Rezeptionsgeschichte stand die Erforschung der Funktion und Bedeutung der Gewaltdarstellung nicht selten im Fokus des Interesses an den Texten. Gewalt ist eines der zentralen Themen bei Kleist. Es wird in nahezu jedem Text verhandelt. Gewalt in ihrer zutiefst abstoßenden Form von seelischer oder körperlicher Grausamkeit ist omnipräsent. Im Rahmen der Ubiquität der Gewaltdarstellung ist eine monokausale Erklärungsperspektive nicht zielführend. Kleist verhandelt Gewalt vielmehr in verschiedenen Diskursfeldern. Exemplarische Diskursfelder sind die Verquickung von Gewalt und Revolution als Befreiungskampf, der Nexus zwischen Gewalt und Recht sowie das diskursive Verknüpfungsfeld von Gewalt und Liebe oder Liebe als Geschlechterkampf. Insbesondere die Dramen 'Die Herrmannsschlacht' als das "Hohelied des dämonischen Hasses" und 'Penthesilea' als das "Hohelied des Sadismus" erregen die Gemüter bis heute und lassen den Leser zweifeln, ob Gewalt für Kleist einen Wert an sich darstellt, der Ausfluss eines Menschenhasses Kleists ist und der seine Weltwahrnehmung und literarische Darstellung in unlauterer Weise prägt und verzerrt.Methodisch werde ich so vorgehen, dass ich mich zunächst für jedes der beiden Dramen separat den drei Funktionen der Gewaltdarstellung widme und diese nah am Text im Einzelnen zu belegen versuche, um dann in einem Folgeschritt die ästhetische, d.h. die formale, Umsetzung der Gewaltdarstellung zu untersuchen und den als Strukturelement in den Texten eingeschriebenen Nexus von Liebe, Gewalt und Sprache aufzuzeigen. Am Ende soll im Rahmen von die Arbeit abrundenden Schlussbetrachtungen eine vergleichende Perspektive gewagt werden und im Rahmen einer Zusammenfassung der Untersuchungsergebnisse der Beweis für meine These von der Funktionstrias der Gewaltdarstellung als Fortführung der Aufklärung, als Aufklärungskritik und als Didaxe der Macht erbracht werden.
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