Im Sommer 1960 lebt der sechzehnjährige Michael nur für einen einzigen Traum. Er möchte ein großer Kricketspieler werden, der beste und schnellste Werfer, den Australien je gesehen hat. Alles, was er braucht, um dem tristen Ort seiner Kindheit zu entfliehen, ist die Gabe der Geschwindigkeit, der eine perfekte Wurf, der ihn berühmt machen wird. So verbissen verfolgt er sein Ziel, dass er kaum mitbekommt, wie die Welt um ihn herum aus den Fugen gerät. Sein Vater plant insgeheim, die Familie zu verlassen, und seine Großmutter enthüllt ein Geheimnis, das sie ihr Leben lang bewahrt hat. Doch dann begegnet Michael Kathleen Marsden, die in einem Heim für elternlose Kinder lebt, und plötzlich erkennt er, dass es noch anderes gibt, wofür es sich zu kämpfen lohnt. Mit seiner ganz eigenen Erzählweise, die so poetisch und dicht ist wie ein Tagtraum, kreist Steven Carroll immer enger um die Geheimnisse einer Familie und den magischen Augenblick, in dem man seine Kindheit für immer hinter sichlässt.
Perlentaucher-Notiz zur ZEIT-Rezension
Steven Carroll erreicht mit dem zweiten Teil seiner Familiengeschichte, "Die Gabe der Geschwindigkeit", eine "Leichtigkeit", die ihm im ersten Teil noch abging, stellt Rezensent Thomas David erfreut fest und findet diesen Roman fast, aber eben nur fast, perfekt. Im Mittelpunkt steht der 16-jährige Michael, der von einer Profikarriere als Kricket-Spieler träumt. Wenn der australische Autor von der Anmut des vollkommenen Ballschlages schwärmt, dann findet das der Rezensent viel zu kitschig und pathetisch. Und trotzdem lässt er sich von diesem Roman faszinieren, der in seinen besten Momenten tief in den Bann zieht, wie David preist. Unter dem empathischen Blick des Autors auf seine Figuren entsteht für David eine brillante, ja manchmal sogar vollendete Komposition, die für die weniger gelungenen Passagen entschädigt.
© Perlentaucher Medien GmbH
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