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Die Welt wäre mit Mason Buttles Augen betrachtet sehr viel menschlicher. Leslie Connors liebenswerte Geschichte über Freundschaft, Familie und Zugehörigkeit
Mason Buttle ist grundehrlich und liebenswert, er hat ein Herz aus Gold. Dafür würde er niemals einen Buchstabierwettbewerb gewinnen, denn er kann kaum lesen und schreiben. Die anderen Kinder lachen ihn aus und hänseln ihn. Aber Mason hat Calvin. Calvin ist ungewöhnlich klein und dünn, dafür aber besonders schlau. Gemeinsam bauen die beiden Jungs ein Geheimversteck, eine Art unterirdische Höhle. So können sie sich vor den Angriffen der…mehr

Produktbeschreibung
Die Welt wäre mit Mason Buttles Augen betrachtet sehr viel menschlicher. Leslie Connors liebenswerte Geschichte über Freundschaft, Familie und Zugehörigkeit

Mason Buttle ist grundehrlich und liebenswert, er hat ein Herz aus Gold. Dafür würde er niemals einen Buchstabierwettbewerb gewinnen, denn er kann kaum lesen und schreiben. Die anderen Kinder lachen ihn aus und hänseln ihn. Aber Mason hat Calvin. Calvin ist ungewöhnlich klein und dünn, dafür aber besonders schlau. Gemeinsam bauen die beiden Jungs ein Geheimversteck, eine Art unterirdische Höhle. So können sie sich vor den Angriffen der anderen verstecken. Als Calvin vermisst wird, gerät Mason in Schwierigkeiten. Es ist nicht lange her, dass Masons bester Freund Benny im Obstgarten der Buttles verunglückt ist. Noch immer sind viele Fragen offen. Und der verwirrte Mason muss endlich Antworten finden.
Autorenporträt
Leslie Connor, geboren 1959 in Cleveland, Ohio, hat bereits einige, mit vielen Preisen ausgezeichnete Bücher für Kinder geschrieben. Bei Hanser erschien 2021 das von der Kritik hoch gelobte Kinderbuch Die ganze Wahrheit (wie Mason Buttle sie erzählt), das mit dem ALA Schneider Family Book Award ausgezeichnet wurde und außerdem Finalist des National Book Award 2018 war. 2024 folgte ihr Kinderbuch Hat irgendjemand Oscar gesehen?. Connor lebt mit ihrer Familie und drei Hunden in den Wäldern von Connecticut.
Rezensionen

Süddeutsche Zeitung - Rezension
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 26.02.2021

Ein Rübenkeller als Rückzugsort
Leslie Connor folgt zwei Außenseitern in der amerikanischen Provinz,
und enthüllt „Die ganze Wahrheit (wie Mason Buttle sie erzählt)
VON SIGGI SEUSS
Man muss ihn einfach lieb gewinnen, Mason Buttle, 13 Jahre alt, ein kräftig gebauter, großer Junge. Er kann kaum schreiben und lesen und schleppt eine Menge Sorgen mit sich herum. Aber er ist ein herzensguter, dem Leben zugewandter, grundehrlicher Mensch. Ein bisschen erinnert er an den jungen Forrest Gump. Er lebt in einer Kleinstadt im Osten der Vereinigten Staaten – in einem Provinznest, das den Lesern bald so vertraut sein wird, als läge es um die Ecke.
Der Junge ist die Hauptperson in Leslie Connors Roman „Die ganze Wahrheit (wie Mason Buttle sie erzählt)“. Mason berichtet von den Ereignissen eines Sommers, in dem sich alles für ihn ändert. Das Geheimnis eines Sommers ist ja ein häufiges Motiv in Coming-of-Age-Romanen, wie in „Stand By Me“, der Verfilmung von Stephen Kings Erzählung „Die Leiche“ oder eben auch bei „Forrest Gump“. Weil das Leben gerade in dieser Zeit so heftig durcheinandergeschüttelt wird, dass die Gebeutelten gar nicht mehr wissen, was oben und unten ist. Masons schlimmste Traumata sind der frühe Tod der Mutter (ein Vater spielt keine Rolle) und der tödliche Sturz seines besten Freundes von einer Leiter. Über dem Leben seiner Grandma und seines Onkels, die nun für ihn sorgen, liegt ein grauer, undurchdringlich erscheinender Schleier. Das, was die Familie bisher zusammenhielt – das Bewirtschaften wunderschöner Streuobstwiesen mit seltenen Apfelsorten – bricht auseinander. Der Onkel hat große Flächen verkauft, und die Neubaugebiete rücken immer näher an das idyllische Fleckchen mit dem charmanten alten Wohnhaus der Buttles in der Mitte, der „Bruchbude“.
Und dann gibt es natürlich Matt und Lance, die ewigen Bösewichte der Kleinstadt, die Außenseiter wie Mason und seinen neuen Freund Calvin – ein kleiner, dürrer, blitzgescheiter Junge – bis aufs Blut triezen. Auch Calvin erinnert an eine halb reale Romanfigur, an den schmalen Dill
(also den jungen Truman Capote) in Harper Lees „Wer die Nachtigall stört“. Zu guter Letzt kommt die gute Fee ins Spiel, die man auch von irgendwoher zu kennen glaubt. Sie versucht, in jeder nicht ganz hoffnungslosen Geschichte das Allerschlimmste abzuwenden. In diesem Fall ist es Miss Blinny, die Schulsozialarbeiterin mit ihrem Büro, einer Insel der Ruhe in tosender See.
Die Charaktere des Romans erinnern an Menschen, denen man als literarische Figuren schon einmal begegnet ist. Mit quicklebendiger Sprache – von André Mumot nahtlos ins Deutsche übertragen – und allmählich steigernder Dramatik verstrickt Leslie Connor gekonnt die einzelnen Handlungsfäden. Sie arrangiert das Geschehen so, dass man sich sofort mit Haut und Haar an diesen Ort versetzt fühlt. Man leidet mit Mason und Calvin, wenn sich die beiden in einem verlassenen Rübenkeller einen Rückzugsort bauen, und die Wände bemalen mit Bildern, die sie an die Höhlen von Lascaux erinnern.
Man wünscht sich von ganzem Herzen, dass Menschen wie Mason ihr Leben meistern, mit den Miss Blinnys dieser Welt, mit Freunden wie Calvin und einer Großmutter, die einem zur rechten Zeit einen köstlichen Apfelcrumble auf den Tisch stellt. Das Einzige, was am Ende ein Wimpernzucken verursacht: Für die kurze Zeit eines Sommers ist der steinige Weg zum guten Ende hin eine Spur zu breit gepflastert. Auf diese Weise könnte man ihn leicht bis nach Hollywood verlängern. (aab 12 Jahre)
Leslie Connor: Die ganze Wahrheit (wie Mason Buttle sie erzählt). Aus dem Englischen von André Mumot. Hanser, München 2021. 320 Seiten, 16 Euro.
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Perlentaucher-Notiz zur Süddeutsche Zeitung-Rezension

Mit großem Mitgefühl für seine Protagonisten liest Rezensent Siggi Seuss Leslie Connors Jugendroman, der einige bekannte Motive und Figuren des Coming-of-Age-Genres aufrufe: Der einfach gestrickte, aber herzensgute Mason und sein intelligenter bester Freund halten in einem Kaff im Osten der USA gegen die fiesen Dorf-Bullies und die Wirren der Pubertät zusammen. Seuss lobt den Aufbau des Romans und die "quicklebendige", von André Mumot gelungen übersetzte Sprache, befürchtet jedoch schon eine Hollywood-Verfilmung des eingängigen Stoffs.

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"Eine wunderbar einfühlsame, komplexe Geschichte, erzählt in den einfachen und trotzdem tief durchdachten Worten eines besonderen Jungen." Britta Selle, MDR KULTUR, 18.2.2021

"Ein richtiger Krimi ... ein Buch voller Hoffnung! Wer gerne Bücher liest, über die man ein bisschen nachdenken kann, der ist hier an der richtigen Stelle." Cornelia Neudert, Bayern2 radioMICRO, 7.7.2021

"Eine berührende Außenseitergeschichte." LUCHS-Jury, Die ZEIT, 8.4.2021

"Mit quicklebendiger Sprache - von André Mumot nahtlos ins Deutsche übertragen - und allmählich steigernder Dramatik verstrickt Leslie Connor gekonnt die einzelnen Handlungsfäden. Sie arrangiert das Geschehen so, dass man sich sofort mit Haut und Haar an diesen Ort versetzt fühlt." Siggi Seuss, Süddeutsche Zeitung, 26.2.2021