Zu diesem Buch Denn schnell und spurlos geht des Mimen Kunst, Die wunderbare, an dem Sinn vorüber, Wenn das Gebild des Meißels, der Gesang Des Dichters nach Jahrtausenden noch leben. Hier stirbt der Zauber mit dem Künstler ab, Und wie der Klang verhallet in dem Ohr, Verrauscht des Augenblicks geschwinde Schöpfung, Und ihren Ruhm bewahrt kein dauernd Werk. Schwer ist die Kunst, vergänglich ist ihr Preis, Dem Mimen flicht die Nachwelt keine Kränze; So schreibt es Schiller in seinem Prolog zum Wallenstein. Und obzwar heute nahezu jede Aufführung am Theater aufgezeichnet wird, auch um eventuelle Übernahmen zu garantieren, und auch hier das digitale Zeitalter Einzug hält, bleibt doch der persönliche Eindruck eines Theaterabends ein einmaliger Vorgang, und die Vergänglichkeit eines solchen Erlebnisses manifestiert sich leider auch im Vergessen manch theatraler Eindrücke. Was bleibt, sind Bilder, die sich in ihrer Eindringlichkeit, in ihrer Treffsicherheit, vielleicht sogar in der Richtigkeit der Interpretation eines Werkes dem Vergessen entziehen, aber mit den Jahren auch hier dem Verblassen anheimfallen. Was liegt da näher, als der Verflüchtigung theatraler Eindrücke mit einem Buch entgegenzuwirken. So entstand die Idee, wenigstens dem Darstellenden einmal das Wort zu erteilen, und da es in der Reihe Buchfranken erteilt werden soll, kommen Menschen zu Wort, die nicht nur den Brettern, die angeblich die Welt bedeuten, verpflichtet sind, sondern eben auch dem geographischen Ausschnitt Franken, die in der Metropolregion arbeiten, sich kreativ verwirklichen, und somit dem Fränkischen viele Jahre treu blieben und immer noch bleiben. Das Theater ist und war meine große Leidenschaft, und ich bin unendlich dankbar, dass ich trotz einiger Illusionsverluste diesem immer noch leidenschaftlich verbunden sein darf, mittlerweile in dreifacher Hinsicht, als Schauspielerin, als Regisseurin und als Coach und Theaterpädagogin. So war ich natürlich überaus erfreut, diesen Band veröffentlichen zu dürfen, um dann all jenen eine Stimme zu geben, deren Kränze die Nachwelt eben gerade nicht flicht. Heraus kamen ein Kaleidoskop unterschiedlichster Eindrücke, eine Mentalitätsgeschichte fränkisch verankerter Erfahrungen am Theater, aber auch kulturpolitische Betrachtungen, kritische Reflexionen, Erinnerungen sowie Autobiographisches und Anekdotisches. Michaela Domes
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