Studienarbeit aus dem Jahr 2009 im Fachbereich Kunst - Architektur, Baugeschichte, Denkmalpflege, Note: 1,7, Technische Universität Dresden (Institut für Geschichte), Veranstaltung: Lebensreform um 1900 , Sprache: Deutsch, Abstract: "Ich möchte nicht immer in der Stadt bleiben. Ja, noch 'ne Weile. Aber wenn wir dann müde sind, dann ziehen wir raus. Irgendwohin vor die Tore, ins Grüne. Da bekommst du wieder Kraft, Wiederstandsfähigkeit, Lebenssaft - wir verjüngern uns. Und unsere Kinder gehen dann vielleicht noch weiter, und deren Kinder noch weiter, und so fort, bis die Städter wieder zu Bauern werden, aus denen sie vormals zu Städtern geworden sind!" Clara Viebig, 1901Die Zeit um 1900 war gekennzeichnet durch ein starkes industrielles, wie auch kapitalistisches Wachstum. Eben in diesem Zeitraum traten diverse Persönlichkeiten in das Rampenlicht der öffentlichen Diskussion, welche besonders die schon länger andauernden Missstände in den überladenen Großstädten als unannehmbar betrachteten. Diese Fehlentwicklung, welche sich nicht nur nachteilig auf die Gesundheit, sondern auch auf den seelischen Zustand der städtischen Bevölkerung auswirkte, galt es zu reformieren. Einen Ausweg bot schließlich der Engländer Ebenezer Howard. Aus der Überlegung heraus, dass die Entwicklung des gegenwärtigen Stadtbildes keineswegs akzeptabel sei und in naher Zukunft zur Verschärfung der bereits bestehenden städtischen Verelendung führen würde, entstand die Idee der Gartenstadt.Ausgehend davon, befasst sich das erste Kapitel meiner Ausführung mit einem Überblick über die Geschichte der Gartenstadtbewegung. Es wird die soziale und urbane Ausgangssituation in Deutschland aufgezeigt, sowie der Lösungsansatz, den der Engländer Ebenezer Howard liefert. Im weiteren Verlauf wird dargestellt, wie der Gartenstadtgedanke durch die 1902 gegründete Deutsche Gartenstadt-Gesellschaft in Deutschland gefestigt wird und es schließlich zur Gründung der ersten deutschen Gartenstadt Hellerau kommt. Der Schwerpunkt meiner Arbeit liegt auf der vergleichenden Betrachtung, der für Hellerau maßgeblich entscheidenden Architekten, Heinrich Tessenow und Richard Riemerschmid. Es gilt zu klären, welche Auffassung von Bauen bzw. Wohnen den beiden Persönlichkeiten zu Grunde liegt. Ist es sogar möglich Ähnlichkeiten in der Formensprache zu erkennen oder sind Tessenow und Riemerschmid so grundlegend verschieden, dass dieser Gedanke abstrus erscheint? Um sich mit diesen Fragestellungen konkreter auseinander zu setzen, werden vorab einige biografische Auskünfte gegeben, um dann verschiedene Bebauungen der Architekten in Hellerau genauer zu betrachten und letztlich einen Vergleich in Bezug auf die jeweilige Bauweise zu wagen.
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