"Konzentrier dich auf die schönen Dinge, belaste dich nicht mit Problemen," fuhr der Großvater fort, "behalt dein Ziel im Blick und frag dich jeden Abend, ob du wirklich alles dafür getan hast, es zu erreichen. Das allein zählt, mein Schatz."
Ich mag die Romane von Cristina Caboni und eigentlich
hätte die Geschichte alles, was es braucht; tolle Schauplätze, eine interessante Vergangenheit und…mehr"Konzentrier dich auf die schönen Dinge, belaste dich nicht mit Problemen," fuhr der Großvater fort, "behalt dein Ziel im Blick und frag dich jeden Abend, ob du wirklich alles dafür getan hast, es zu erreichen. Das allein zählt, mein Schatz."
Ich mag die Romane von Cristina Caboni und eigentlich hätte die Geschichte alles, was es braucht; tolle Schauplätze, eine interessante Vergangenheit und ein Familiengeheimnis.... Dennoch hat mich "Die Gartenvilla" nicht ganz überzeugt.
Das lag ein wenig an den Charakteren, die größtenteils recht eindimensional und oberflächlich waren, aber auch an der Tiefe der erzählten Vergangenheit. Und obwohl die sehr spannend ist, hat es mich unheimlich gestört, sie auf 244 Seiten gleich ganze 3 Mal erzählt zu bekommen - denn anstatt Informationen hinzuzufügen, beginnt Caboni immer wieder von vorn. Eva, die Hauptprota in der Vergangenheit, bleibt mir dabei fremd und handelt für mich auch nicht immer nachvollziehbar. Ihre ergreifende Geschichte, in Rückblicken erzählt, war mir fast schon ein wenig zu behäbig und wirkte langatmig. Ihr Mann Micele allerdings hat mir vom ersten Moment an und durch die Jahre hinweg unheimlich gut gefallen. Er ist sympathisch, sehr liebevoll und kein bisschen verbittert. Jedoch fehlte mir hier, wie er damals mit der Sache umgegangen ist. Das verläuft so ein bisschen im Sande.
Zu der Hauptprota in der Gegenwart, der Enkelin Milena, hatte ich wenig Bezug. Ich bin mir ihr einfach nicht so recht warm geworden, da war auch keine klare Linie in ihrer Figur und das kleine Techtelmechtel mit dem Commissare kam für mich absolut aus dem Nichts - wenig nachvollziehbar und hinterließ das Gefühl irgendetwas überlesen zu haben.
Cristina Caboni hat an sich einen angenehmen, sehr bildhaften Schreibstil und vielleicht liegt es auch ein wenig an der Übersetzung, aber hier wirkt er manchmal etwas trocken. Ein paar Seiten mehr und ein tieferer Ausbau der Figuren und Vergangenheit, hätten dem Buch ohne Frage gut getan, denn es ist eine wichtige Geschichte, die die Autorin erzählt.
Ich hatte sehr hohe Erwartungen an den neuen Roman, die Story hörte sich vielversprechend an und ich mag die Autorin. Doch diesmal wurden sie nicht ganz erfüllt, da konnte auch die traumhafte Kulisse nichts dran ändern. "Die Gartenvilla" ist dennoch eine nette kleine Sommerlektüre.