Anna lebt als Leibeigene mit ihren Eltern zu den Füßen der Burg Kaltenberg. Die junge Frau verliebt sich in den Burgherren Ulrich. Als ihr Dorf von Plünderern überfallen wird, flüchtet sie zu ihm. Ulrichs Ehefrau sieht die Verbindung der beiden kritisch und setzt alles daran, Anna von der Burg zu
entfernen. Anna wird als Hexe verurteilt, ihr kann allerdings die Flucht gelingen mit Hilfe ihres…mehrAnna lebt als Leibeigene mit ihren Eltern zu den Füßen der Burg Kaltenberg. Die junge Frau verliebt sich in den Burgherren Ulrich. Als ihr Dorf von Plünderern überfallen wird, flüchtet sie zu ihm. Ulrichs Ehefrau sieht die Verbindung der beiden kritisch und setzt alles daran, Anna von der Burg zu entfernen. Anna wird als Hexe verurteilt, ihr kann allerdings die Flucht gelingen mit Hilfe ihres Erzfeindes Raoul. Von da an lebt sie auf der Straße und verdingt sich als Gauklerin. Immer auf der Flucht und auf der Suche nach dem Verfasser des Liedes, das ihr die Anklage als Hexe einbrachte. Während dieser harten Jahre ist einzig die Hoffnung, eines Tages Ulrich wieder in den Armen zu halten, das einzige, was Anna aufrecht hält und ihr die Kraft gibt, weiter zu kämpfen. Bis sie entdeckt, dass in einer kleinen Ecke ihres Herzens plötzlich auch Platz für den verhassten Raoul ist. Zwei Männer, eine Frau, ein Kampf um die Liebe, um die Ehre und das Glück.
Das Cover zeigt eine junge Frau, die in der Abenddämmerung am Fenster sitzt und auf eine Kirche blickt. Das Bild symbolisiert Sehnsucht und gleichzeitig Hoffnung. Es ist schön gestaltet, aber passt nicht gut zum Buch. Anna wird als lebenslustige Frau dargestellt. Schöner hätte ich ein lebhafteres Bild gefunden, in dem ihre außergewöhnlichen roten Haare und die Kluft der Gauklerin mehr im Vordergrund gestanden hätten.
Julia Freidank hat einen sehr guten, spannenden historischen Roman geschaffen. Der Leser taucht ab der ersten Seite in eine vergessene Welt ein. Dies ist möglich, da die Autorin nicht nur die Örtlichkeiten sehr gut beschreibt, sondern auch die Lebensumstände und die Kleidung detailgetreu wieder gibt. Sie schildert die Armut der Landbevölkerung, die Exzesse der Reichen, die Engstirnigkeit der Kirche, kurz man hat das Gefühl, dass die Autorin von etwas berichtet, was sie selber erlebt hat. Sie verliert sich nicht in langatmigen Beschreibung, es passt einfach immer in die jeweilige Szene des Buches. Gut finde ich, dass Julia Freidank auch die tatsächlichen historischen Hintergründe mit einfließen ließ, was dem Buch einen realen Hintergrund gibt.
Die Protagonisten, speziell Anna, Ulrich und Raoul werden lebensnah beschrieben. Durch den flüssigen Schreibstil kann man die Handlungen nachvollziehen und in die Geschichte abtauchen. Auch die Nebencharaktere werden anschaulich und lebendig geschildert.
Mein Fazit: Nicht nur die ärmlichen Verhältnisse der Landbevölkerung werden dargestellt, sondern auch die pure Lebenslust der Gaukler. Gerade diese Gegensätze machen das Buch für mich so lesenswert!